Heuberger Bote

Gegenwind in Sachen Schulöffnu­ngen

Baden-Württember­g möchte frühestens am 27. April starten – Gewerkscha­ften warnen vor falschen Hoffnungen

- STUTTGART

(dpa/kab) - Die Debatte über die Rückkehr zu einem geregelten Schulbetri­eb geht weiter. Am Dienstag bezweifelt­en die Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW) und der Verband Bildung und Erziehung (VBE), dass eine rasche Öffnung der Schulen möglich ist. Die GEW-Vorsitzend­e Marlis Tepe nannte eine entspreche­nde Empfehlung der nationalen Wissenscha­ftsakademi­e Leopoldina „wenig praktikabe­l“. Der VBE-Vorsitzend­e

Udo Beckmann erklärte, das Gutachten der Akademie wecke falsche Hoffnungen. Die aufgeführt­en Bedingunge­n für eine Öffnung könnten kaum erfüllt werden.

Auch Baden-Württember­gs Landesregi­erung hat sich dafür ausgesproc­hen, die Schulen im Land frühestens am 27. April wieder zu öffnen. Das geht aus einem Papier des Staatsmini­steriums für die Schaltkonf­erenz der Ministerpr­äsidenten mit Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) hervor. „In der 18. oder 19. Kalenderwo­che soll zuerst der Unterricht für die Jahrgänge, die vor Abschlussp­rüfungen stehen, beginnen“, heißt es darin.

Südwest-Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) hatte zuvor bereits erklärt, beim Wiedereins­tieg nicht mit den Grundschül­ern – wie von der Leopoldina empfohlen – beginnen zu wollen, sondern mit den Prüflingen. Für sie sei es wichtig, „vorher noch ausreichen­d Präsenzunt­erricht

zur Vorbereitu­ng“zu haben. Das gelte auch für die Schüler der berufliche­n Schulen.

Zudem warnte Nina Großmann, die Vorsitzend­e des baden-württember­gischen Landesverb­ands Schulpsych­ologie, im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“davor, dass einige Kinder infolge der Schulschli­eßungen traumatisi­ert sein könnten. Diese Schüler würden nun erhöhte Aufmerksam­keit und viel Unterstütz­ung benötigen.

(lsw) - Naturschüt­zer registrier­en derzeit ungewöhnli­ch viele tote Blaumeisen in BadenWürtt­emberg und mehreren anderen Bundesländ­ern. Allein im Südwesten seien bislang mehr als 500 erkrankte oder tote Vögel gemeldet worden, bundesweit seien es mehr als 8200 Exemplare, teilte der Naturschut­zbund Deutschlan­d (Nabu) am Dienstag mit. Vereinzelt fallen sie den Angaben zufolge dadurch auf, dass sie apathisch und aufgeplust­ert auf dem Boden sitzen und vor Menschen nicht mehr fliehen. Oft wirke es, als hätten die Vögel Atemproble­me, Augen, Schnabel und Teile des Federkleid­s seien verklebt, sagt Nabu-Experte Stefan Bosch. Dieses Bild passe zu keiner bekannten Vogelkrank­heit. Bosch geht von einer hohen Dunkelziff­er aus: „Ich erwarte, dass die Zahl der Fälle rasch ansteigt.“

Da die meisten der kranken oder toten Tiere in der Nähe von Vogelfütte­rungen gefunden worden seien, rät der Nabu, kein Futter und Wasser mehr anzubieten, wenn mehr als ein kranker Vogel an einer solchen Stelle beobachtet werde. Um herauszufi­nden, ob sich eine neue Vogelkrank­heit in Deutschlan­d ausbreitet, sollten tote und krank wirkende Vögel zudem zum Beispiel unter www.NABU.de/meisenster­ben gemeldet und auch Fotos eingeschic­kt werden.

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FOTO: DPA Eine rätselhaft­e Krankheit hat viele Blaumeisen befallen.

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