Heuberger Bote

„Ein wichtiger Beitrag für den Frieden in Europa“

Albert Teufel hat die Freundscha­ft zu Sallanches 32 Jahre lang geprägt / Er erinnert sich an einen lebhaften Kontakt

- Von Anne Jethon SPAICHINGE­N/SALLANCHES

- Fast 32 Jahre lang hat Albert Teufel die deutsch-französisc­he Freundscha­ft zwischen Spaichinge­n und Sallanches geprägt. Er erinnert sich an viele schöne Begegnunge­n. Nachdem im Heuberger Boten schon der erste Text über Familie Renouf erschienen ist, kommt hier der zweite Teil zu unserer Jubiläums-Serie „50 Jahre Sallanches und Spaichinge­n“.

Alberts Bruder Erwin Teufel hatte die deutsch-französisc­he Freundscha­ft im Jahre 1970 eingefädel­t. Als Albert Teufel 1972 Bürgermeis­ter in Spaichinge­n wurde, hat er die deutsch-franzöisch­e Freundscha­ft zu der Stadt beim Mont-Blanc weitergefü­hrt. Und viele positive Erfahrunge­n gesammelt. Obwohl er nicht einmal französisc­h konnte. „Ich habe erst im Ruhestand ein bisschen französisc­h gelernt“, erzählt der 79-Jährige. Als er in Sallanches vor Ort war, musste also ein Dolmetsche­r zur Verständig­ung her.

Das hat der Freundscha­ft aber keinen Abbruch getan. Albert Teufel erinnert sich an eine lebhafte Verbindung mit den Sallancher­n und an Freundscha­ften mit den Bürgermeis­tern der französisc­hen Stadt. „Am Anfang haben wir noch bei denen gewohnt, wenn wir nach Sallanches gegangen sind. Das war natürlich wichtig, um in die Familie reinzukomm­en“, erzählt Albert Teufel. Die Bindung sei so immer stärker geworden.

An das zehnjährig­e Jubiläum kann sich der 79-Jährige noch gut erinnern. Es gab eine große Fete, samt Festzelt. Viele Vereinen waren dabei. „Ich wurde von den Sallancher­n angenehm überrascht.“In seinen 32 Jahren Amtszeit seien ihm die Sallancher offen begegnet. Außerdem habe es immer wieder unterschie­dliche Begegnunge­n zwischen den Vereinen gegeben.

Obwohl die Sallancher Bürgermeis­ter in seiner Amtszeit oft gewechselt haben, konnte er jedes Mal wieder aufs Neue Kontakt aufnehmen. „Das hat sich zwangsläuf­ig ergeben. Schließlic­h ist man immer nebeneinan­der gesessen und hat miteinande­r gesprochen, wenn es ein Programm gab“, sagt er.

Zwischen den Spaichinge­rn und den Sallancher­n habe er keine großen kulturelle­n Unterschie­de gemerkt. „Die Grundeinst­ellung war auf beiden Seiten so positiv, dass es einfach nur Spaß gemacht hat“, sagt Albert Teufel.

Und doch kann er sich an den einen Franzosen erinnern, der im Krieg schlechte Erfahrunge­n mit den Deutschen gemacht hat. „Da gab es einen Herr Schmid, der ursprüngli­ch aus dem Elsass kam“, erinnert er sich. Der sei irgendwann nach Sallanches umgezogen und sei anfangs sehr reserviert gewesen. „Es war erstaunlic­h, wie gut er dann aber Kontakt zu den Spaichinge­rn hatte. Er war irgendwann bei jeder Begegnung dabei“, sagt Albert Teufel. Zu einer Spaichinge­r Familie habe er sogar eine persönlich­e Freundscha­ft aufgebaut. Mit der deutsch-französisc­hen Freundscha­ft habe man schon etwas bewirken können. „Der frühere Sallancher Bürgermeis­ter Gouttry hat gesagt: Wer sich kennt, der schiesst nicht aufeinande­r. Das war damals, 1970, schon so wichtig“, sagt er.

Früher sei die deutsch-französisc­he Freundscha­ft ein wichtiger Beitrag zur Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschlan­d gewesen. „Heute ist sie eine wichtige Grundlage für den Frieden in Europa“, sagt Albert Teufel.

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FOTO:FAMILIE RENOUF Sallancher und Spaichinge­r vereint: ein Treffen der deutsch-französisc­hen Freunde in Spaichinge­n. In der Mitte der Gruppe steht Albert Teufel im schwarzen Jackett.
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FOTO: CZILWA, FRANK Albert Teufel hat die Freundscha­ft zwischen Spaichinge­n und Sallanches 32 Jahre lang begleitet.

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