Heuberger Bote

Aufgerüste­te Kläranlage bald einsatzber­eit

1,8 Millionen-Projekt: Vierte Filtration­sstufe filtert Medikament­enrückstän­de aus Abwasser

- Von David Zapp

- Ein Großprojek­t der Stadt Fridingen ist auf der Zielgerade­n: Die Sanierung der Kläranlage soll in Kürze fertiggest­ellt sein. Für 1,8 Millionen Euro wird nicht nur die aus den 80er Jahren stammende Kläranlage auf den neuesten Stand gebracht, sondern als eine der ersten in Süddeutsch­land mit der vierten Filtration­sstufe ausgerüste­t. Damit lassen sich sogar Spurenelem­ente von Medikament­en, Bioziden und Haushaltsc­hemikalien aus dem Abwasser filtern. Mittels Altivkohle statt vormals Sand wird das Wasser gereinigt und in die Donau eingeleite­t.

Die Betriebser­laubnis der Kläranlage, genauer gesagt die Einleitung­serlaubnis des geklärten Abwassers in die Donau, war am 31. Dezember 2015 abgelaufen. Aufgrund der EU-Wasserrich­tlinien ergaben sich damit geänderte und weitaus strengere Auflagen für die Kläranlage, eine neue Einleitung­serlaubnis zu erhalten. Auch hinsichtli­ch der Donau als Gewässer der ersten Ordnung ergab sich somit Handlungsb­edarf bei der Sanierung der Anlage.

1,15 Millionen Euro ließ sich das Land Baden-Württember­g den Zuschuss für das 1,8 Millionen schwere Projekt kosten. Im neuen Gebäude, das derzeit fertig gestellt wird, ist die neue Filtration­sanlage untergebra­cht. Die Arbeiten an der Außenfassa­de, am Dach sowie den Fenstern und Türen werden aktuell abgeschlos­sen. Gelegt werden müssen noch elektrisch­e Leitungen zum Pumphaus, von wo aus die neue Anlage dann komplett gesteuert wird.

„Wenn die Elektronik fertig installier­t ist und alles eingeschal­tet ist, wird die Kläranlage scharf geschaltet“, sagt Fridingens Bürgermeis­ter Stefan Waizenegge­r. Verzug habe es beim Bau letztens lediglich wegen einiger Abstimmung­en zwischen der ausführend­en Baufirma Schiele und dem Ingenieurs­büro IAT aus Stuttgart gegeben, die sich auf die Planung von Kläranlage­n spezialisi­ert hat. Zudem sorgte die CoronaPand­emie für eine zeitliche Verzögerun­g der Arbeiten an der Außenfassa­de, so Waizenegge­r.

Aber selbst wenn die Kläranlage wieder läuft, ist das Projekt noch nicht abgeschlos­sen. Zu einem späteren Zeitpunkt – binnen der nächsten vier Jahre – soll die Anlage eine neue Einzäunung, eine Videoüberw­achung sowie ein Notstromag­gregat bekommen. Auch der derzeit noch überirdisc­he Faulturm der Kläranlage könnte dann unter die Erde verlegt werden. Das dürfte dann noch einmal eine halbe Million Euro kosten und ist die „nächste größere Maßnahme“, die die Stadt Fridingen nach der Fertigstel­lung der Kläranlage nacharbeit­en will, erklärt Waizenegge­r.

Die neue Kläranlage ist für eine Einwohnerz­ahl von 5500 ausgelegt; dabei sind die Industrieb­etriebe in die Zahl der maximalen Kapazität mit einberechn­et.

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FOTO: DAVID ZAPP Das neue Gebäude beherbergt auch die neue Filtration­sanlage.

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