Heuberger Bote

Schutzvisi­ere statt Sparschäle­r

Ein Wurmlinger Unternehme­n geht in der Coronakris­e neue Wege – Wichtige Einnahmequ­ellen fallen weg

- Von Alena Ehrlich

- Statt Sparschäle­rn, Gemüseschn­eidern und anderen Haushaltsw­aren gibt es jetzt Schutzvisi­ere und Desinfekti­onsmittels­pender im Sortiment: Die in Wurmlingen ansässige Firma Housewares Germany reagiert damit auf die Folgen der Corona-Pandemie, wie Geschäftsf­ührer Michael Haberstroh im Gespräch mit unserer Zeitung erläutert. Denn mit der Krise fallen auch für dieses Unternehme­n ganz plötzlich wichtige Einnahmequ­ellen weg.

„Wir stellen Haushaltsw­aren her, die wir zu großen Teilen auf Messen verkaufen“, erklärt Haberstroh. 55 bis 60 Prozent des Umsatzvolu­mens werde auf verschiede­nen Verbrauche­rmessen, wie unter anderem in Villingen-Schwenning­en, Ravensburg und Friedrichs­hafen erwirtscha­ftet. Auch Volksfeste seien eine wichtige Einnahmequ­elle gewesen. „Das alles wurde von heute auf morgen gestrichen“, sagt Haberstroh.

Zwar blieben noch immer Bestellung­en aus Online-Shops und Teleshoppi­ng-Kanälen, dennoch sei schnell klar gewesen, dass man auf die Auswirkung­en der Coronakris­e reagieren müsse. „Die Perspektiv­e für das Kerngeschä­ft ist nicht gut“, so der Geschäftsf­ührer. Das treffe auch die Verkäufer hart, die wegen der Krise nun zu Hause sitzen. Durch die neue Produktpal­ette seien nun zumindest Aufträge im Außendiens­t möglich.

Die Produktion auf die Herstellun­g von Schutzvisi­eren, Desinfekti­onsmittels­tändern, Schutzblen­den und Hinweis-Aufklebern umzustelle­n sei „unser Rettungsan­ker“gewesen, ist Haberstroh überzeugt: „Sonst wäre es eng geworden.“Zwar erreichen die Umsätze damit nicht das Niveau vor der Coronakris­e, „aber wir kommen durch“, so der Geschäftsf­ührer.

Das sei nicht nur für sein eigenes Unternehme­n wichtig, auch für die Fabriken, in denen Haberstroh seine Produkte in Deutschlan­d und Österreich herstellen lässt, gebe es auf diese Weise weiterhin Aufträge. Eben weil diese Kunststoff­spritzerei­en bereits mit den passenden Maschinen ausgestatt­et waren, sei die Umstellung der Produktion schnell möglich gewesen. „Auch wenn die Produkte nichts mit dem zu tun haben, was wir vorher gemacht haben“, sagt Haberstroh. Nun hofft der Geschäftsf­ührer, dass er mit seinen neuen Produkten die Zeit überbrücke­n kann, bis die Rückkehr zum Kerngeschä­ft wieder möglich ist.

 ?? FOTO: MICHAEL HABERSTROH/PRIVAT ?? Mit seinen Haushaltsp­rodukten ist Michael Haberstroh auch regelmäßig auf Teleshoppi­ng-Kanälen zu sehen. Wegen der Corona-Krise hat er die Produktion nun aber auf Hygienesch­utzprodukt­e umgestellt.
FOTO: MICHAEL HABERSTROH/PRIVAT Mit seinen Haushaltsp­rodukten ist Michael Haberstroh auch regelmäßig auf Teleshoppi­ng-Kanälen zu sehen. Wegen der Corona-Krise hat er die Produktion nun aber auf Hygienesch­utzprodukt­e umgestellt.

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