300 Menschen bei Anti-Corona-Demo
Organisator Frank Duden kündigt die Gründung einer Partei an
(sbo) - Die Anti-Corona-Bewegung hat bei der Demonstration am Samstag in Villingen erneut 300 Demonstranten mobilisiert.
Organisator Frank Duden kündigte die Gründung einer Partei an, die „Widerstand 2020“heißen soll. Die Vorbereitungen seien bereits angelaufen, Interessierte mögen ihre EMail-Adresse hinterlassen, dann würden sie zu gegebener Zeit zu einer Gründungsversammlung eingeladen, sagte Duden während der Begrüßung auf dem Münsterplatz in Villingen. Denn nur durch die Teilnahme an der politischen Willensbildung sei es möglich, dass die Forderungen der Demonstranten erfüllt würden, so Duden. Hauptanliegen sei es, „bedingungslose und lückenlose Aufklärung“darüber zu erhalten, warum auf „unzureichender Datenlage“weitreichende Maßnahmen beschlossen worden waren, die die Freiheitsrechte der Menschen stark einschränken.
Insgesamt verlief die Kundgebung in sehr friedfertiger Atmosphäre. Die in beträchtlicher Mannschaftsstärke angerückte Polizei konnte so eine entspannte Zeit verbringen. Selbst als einige vorbildlich vermummte Gegendemonstranten ein Plakat enthüllten, dessen SubHeadline „Die Rechten haben keine
Lösung!“lautete, sorgte dies nicht für Verstimmung. Denn auf dem bedruckten Stoff standen auch jene Schlagwörter, die die Redner und Demonstranten aufführten: Verunsicherung, Kurzarbeit, Jobverlust, Sozialabbau, Repression.
Duden dankte der Stadt ausdrücklich für deren großzügige Auslegung der Vorschriften, die das erlaubten. Ohne besondere Schärfe oder augenscheinlich krude Behauptungen verliefen die Redebeiträge. Die übliche Politikerschelte, Kritik am RobertKoch-Institut, die stets mit Buh-BuhRufen unterlegt wurde, ein wenig Pressekritik und die eine oder andere Andeutung bezüglich einflussreicher Mächte im Hintergrund hinterließen eher den Eindruck einer gewissen Beliebigkeit in der Unzufriedenheit denn eines straff organisierten Protests. Einzig Duden selber formulierte schneidiger. Nur der Protest der Bürger gegen die im Hintergrund bereits vorbereitete Impfpflicht habe das Gesetz einstweilen ausgebremst. Die angekündigte Corona-App werde verpflichtend und stelle damit den Einstieg in die Überwachung der Bürger dar, denn Tracking und Tracing würden so salonfähig gemacht, sagte der Organisator. Am Samstag wollen die Organisatoren zur nächsten Kundgebung einladen. Geplant ist eine Freiheitskette rund um die Innenstadt.