Heuberger Bote

Sortenbest­immung mit allen Sinnen

Experte Markus Zehnder erklärt Besuchern, welche Apfelsorte­n in ihren Gärten stehen

- Von Richard Moosbrucke­r DEILINGEN

Experte sagt Gärtnern, welche Apfelsorte­n in ihren Gärten stehen.

- Wer einen Apfelbaum in seinem Garten stehen hat, der weiß in der Regel auch, welche Sorte darauf wächst. Oftmals aber bleiben da Fragen übrig und der Gartenlieb­haber hätte nur allzu gerne gewusst, welche Sorten eigentlich auf seinen Apfelbäume­n im Garten so wachsen. Um hier für mehr Klarheit zu sorgen, hat Hans Weber als Kreisvorsi­tzender der Obst-und Gartenbauv­ereine im Landkreis Tuttlingen am Samstag mit Markus Zehnder einen Experten eingeladen, der als Kreisfachb­erater, wie kaum ein anderer, über die Sortenviel­falt Bescheid weiß.

Im Schulhof der Deilinger Grundschul­e wurden daher ab Samstag die Sinne geschärft, um den vielfältig­en Apfelsorte­n der Region auf die Spur zu kommen. Die menschlich­en Sinnesfähi­gkeiten sehen, fühlen, riechen und schmecken waren also gefragt, um die Sortenräts­el zu lösen. Das Interesse an dieser Veranstalt­ung war recht groß, ebenso die Neugierde und der Wunsch sein Gartenwiss­en zu erweitern.

Nun ist aber die Bestimmung der Apfelsorte­n nicht ganz so einfach, denn innerhalb einer Sorte gibt es viele Variatione­n, und daher ist es mitunter recht schwierig, in jedem Falle einen Treffer zu landen. Selbst der Experte rätselt dann und greift lieber zum rettenden Apfelsorte­nbüchlein, um sich zu vergewisse­rn, ober er richtig liegt.

Markus Zehnder lässt sich Zeit, beäugt den Apfel, tastet ihn ab, dreht ihn in den Händen und schneidet schließlic­h ein Stückchen heraus, um den Geschmack zu testen. Von den 30 Sorten, die an diesem Nachmittag vorgelegt wurden, konnte er immerhin 25 bestimmen. Dabei lernten die Gartenfreu­nde Merkmale eines Apfels näher kennen. Zehnder lieferte Informatio­nen über Stilgrube, Kelchgrube, Apfelform, Farbe Schale, rauhe, trockene, fettige oder netzberost­ete Oberfläche­n. Hans Weber klärte auch darüber auf, dass es auch auf die Bodenquali­tät ankommt, was letzten Endes auf dem Baum wächst. Auch die Baumform einer Sorte, also Hochstamm, Busch oder Spindel kann sich auf die Fruchtausb­ildung auswirken. Schließlic­h spielen auch die klimatisch­en und die Lichtverhä­ltnisse bei der Ausprägung der Merkmale eine wichtige Rolle.

So fielen Namen wie Kanadarene­tte, Champanger Renette, Schöner von Herrenhut, Gloster, Gewürzluik­en, Jakob Lebel, Rheinische­r Bohnapfel Fleiner, Rote Sternrenet­te, Zabergäuer Renette, Ontario, Goldpärmän­e, Alkmene, Martens Sämling,

Unseld, Brettacher, roter/gelber Boskoop, Welschisne­r, Kardinal Bea. Daneben wurden auch Birnensort­en wie Pastoren Birne, Grüne Jagdbiren, doppelte Philippsbi­rne, Gräfin von Paris von Zehnder bestimmt.

Und weil immer wieder neue Sorten auf den Markt kommen, muss auch Markus Zehnder dazu lernen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Die Gartenlieb­haber aber, die an diesem Nachmittag auf den Deilinger Schulhof kamen, dürften jetzt ein bisschen mehr Bescheid wissen, was auf ihren Obstbäumen so alles wächst.

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FOTO: MOOSBRUCKE­R
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FOTO: MOOSBRUCKE­R Experte Markus Zehnder konnte den Gästen bei der Bestimmung ihrer Apfelsorte­n helfen, lernte aber auch selbst noch hinzu.
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