Frutti di Merz
Seit geraumer Zeit befindet sich die Christlich Demokratische Union auf der Suche nach einem Chef. Anfänglich gab es Wünsche der derzeitigen Platzhalterin, es möge doch eine einvernehmliche Lösung geben. Doch schnell war klar, dass jeder der drei mehr oder weniger alten Männer lieber sein eigenes Süppchen kochen mag.
Apropos Kochkünste: Bei Friedrich Merz, dem – charmant formuliert – erfahrensten aus dem CDUBewerber-Trio, dachten viele, dass sich seine Kompetenz in Sachen Kochen auf das Nachsingen der zweiten
Strophe eines alten Kinderliedes beschränkt: „Lirum, Larum Löffelstiel, wer nichts lernt, der kann nicht viel. Reiche Leute essen Speck, arme Leute hab’n Dreck ...“Doch weit gefehlt!
Seine Ehefrau Charlotte vertraute nun der politischen Wochenschrift „Bunte“folgendes Geheimnis an: Ihr Mann könne nicht nur einkaufen und Hosen bügeln, nein, er könne auch Nudeln kochen. „Er muss das ja auch alles machen, wenn er allein in Berlin ist“, sagte sie. „Spaghetti Frutti di Mare ist sein Lieblingsgericht, das gelingt immer und schmeckt auch mir gut.“Muschel-Merz al dente – nicht zu fassen! Womöglich wird der gute Friedrich nun auch für Frauen wählbarer. Da hilft es eher wenig, dass Norbert Röttgen und Armin Laschet einst in Berlin zur schwarzgrünen Pizza-Connection zählten, die im Weinkeller hockte. Beim Italiener bestellen kann jeder.
Den Konservativen bleibt eh nur Schattenkanzler Markus Söder. Das Lieblingsgericht des CSU-Chefs ist Schäufele mit Kloß und Soß. Und überhaupt: „Ich selber koche nicht. Mich kann man gut bekochen.“(jos)