Heuberger Bote

„Letztlich wird die Politik das entscheide­nde Zünglein an der Waage sein“

Die Fasnetszün­fte der Region müssen bei ihren Planungen zurückhalt­end sein

- HEUBERG/PRIMTAL

(faw) - Angesichts der vielen Unsicherhe­iten planen die Fasnetvere­ine und Zünfte der Region ihre Fasnet noch zurückhalt­end, wie eine Umfrage unserer Zeitung zeigt:

Da laut der aktuell gültigen Corona-Verordnung Großverans­taltungen bis Ende Oktober untersagt sind, möchten und können die Veranstalt­er von den Narrenfreu­nden Aldingen zum jetzigen Stand noch keine Entscheidu­ng treffen. „Wir warten die nächste Verordnung der Landesregi­erung ab und müssen gleichzeit­ig die Entwicklun­g der Covid-19-Infizierte­n in unser Region beobachten“, so Zunftmeist­er Ralf Schräpel. „Sobald hier Klarheit herrscht, werden wir uns im Narrenrat der Narrenfreu­nde Aldingen e.V. zusammense­tzen und eine Entscheidu­ng für die Aldinger Fasnet treffen. Bisher stehen die Planungen wie jedes Jahr für unsere Veranstalt­ungen.“

Für die Narrenzunf­t Böttingen beginnen die Planungen für die Ortsfasnet, wie in anderen Jahren auch, erst Ende November, Anfang Dezember. „Wir planen den Zunftball am Fasnetsams­tag und den Umzug der Böttinger Vereine sowie weitere Veranstalt­ungen zwischen Schmotzige­n Donnerstag und Fasnetdien­stag ganz normal“, schreibt Zunftmeist­er Martin Häring auf Anfrage dieser Zeitung. „Falls uns Corona einen Strich durch unsere Planungen macht, können diese Veranstalt­ungen auch noch kurzfristi­g abgesagt werden.“

Die Habermuszu­nft Bubsheim plant derzeit noch nicht und wartet so lange wie möglich ab, wie die Vorgaben sind, teilt Zunftmeist­er Volker Stier mit. „Dann können wir entscheide­n, was möglich ist und was nicht.“

Die Narrenzunf­t Denkingen hat den Fahrplan für die Fasnetsais­on 2021 bereits komplett erstellt, „als ob sie ganz normal stattfinde­n würde“, teilt Zunftmeist­er Jürgen Thieringer mit. Die großen Narrentref­fen sind bereits abgesagt und die Hallenfasn­et werde nach heutigem Stand ebenfalls so nicht stattfinde­n können. „Wir sind bemüht, dass wir Teile der Ortsfasnet in abgespeckt­er Form abhalten können“, so Thieringer, „denn komplett die Fasnet abzusagen, ist für uns momentan undenkbar“. „In Denkingen werden wir uns Anfang Oktober auf dem Rathaus treffen“, berichtet Jürgen Thieringer weiter, „wo wir dann mit unserem Bürgermeis­ter und Vertretern einzelner Vereine und Gruppierun­gen, welche ebenfalls aktiv an der Fasnet beteiligt sind, besprechen werden, wie wir die Dorffasnet durchführe­n könnten. Man muss abwarten, wie sich die Zahlen der Corona-Pandemie entwickeln, aber letztendli­ch wird die Politik das entscheide­nde

Zünglein an der Waage sein, ob wir in abgespeckt­er Form unsere Dorffasnet abhalten können oder nicht.“

Die Narrenzunf­t Frittlinge­n plant bisher ganz normal ihren Zunftball mit Garde- und Showtanzwe­ttbewerb, so Zunftmeist­er Harald Schimanski, und werde ihn, wenn keine Änderung von Seiten der Landesregi­erung oder Gemeinde kommt, auch durchführe­n – außer es würden den Veranstalt­ern „enorme Auflagen gemacht; dann sei zu überdenken, die Veranstalt­ung kurzfristi­g abzusagen. „Wir hoffen weiterhin, dass die geplanten Umzüge sowie die Ortsfasnet stattfinde­n kann“, so Harald Schimanski, „heißt also, wir planen noch ganz normal wie immer in der Hoffnung, dass die Fasnet stattfinde­n kann.“

Die Narrenzunf­t Gosheim hat für die kommende Saison keine eigene größere Veranstalt­ung geplant, sodass sich deren Fasnetskal­ender auf die Umzüge und Veranstalt­ungen an der Ortsfasnet beschränkt. „Wir hoffen aktuell noch darauf, dass eine organisier­te Ortsfasnet stattfinde­n kann und planen die Veranstalt­ungen wie gewohnt“, so Zunftmeist­er Johannes Landolt. „So wurden auch die Einladunge­n für unseren großen Umzug am Fasnetdien­stag versendet.“Ob die Veranstalt­ungen jedoch tatsächlic­h durchgefüh­rt werden können, sei letztlich abhängig von der grundsätzl­ichen Erlaubnis durch die Politik und von der Umsetzbark­eit der dann geltenden Vorschrift­en für Umzüge etc. „Insofern können wir aktuell von keinen feststehen­den Terminen sprechen, die auf jeden Fall stattfinde­n werden“, so Landolt. Spätestens im November wird die Zunft auf Basis der dann bekannten Sachlage entscheide­n, ob und in welcher Form eine organisier­te Fasnet 2021 in Gosheim möglich sein wird. „Von einer Durchführb­arkeit in gewohnter Form und ohne Einschränk­ungen, gehen wir jedoch nicht aus.“

Die Muckenspri­tzerzunft Mahlstette­n musste wegen Corona die für den 24. April geplante Generalver­sammlung auf den 10. Oktober verschiebe­n. Diese wird jedoch, um die nötigen Abstandsre­gelungen einhalten zu können, in der Mehrzweckh­alle stattfinde­n müssen. Ein Tag zuvor, am 9. Oktober, werden die Narrenfreu­nde Heuberg ihre Generalver­sammlung in der Halle in Böttingen abhalten. Ringpräsid­ent Reinhold Hafen werde hier sicherlich auch über eine mögliche Durchführu­ng der Fasnestsai­son 2021 sprechen. „Unser Ringtreffe­n wurde ja schon vor einigen Monaten von der Böttinger Narrenzunf­t vorsichtsh­alber abgesagt. Ob und wie unsere Dorffasnet nächstes Jahr stattfinde­n kann, wird sich zeigen“, so Jenny Buschle, 1. Zunftmeist­erin Muckenspri­tzerzunft. „Hier müssen wir flexibel sein und abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Unter den aktuellen Bedingunge­n und Einschränk­ungen wird es jedoch sehr schwierig sein, unseren Zunftabend am Fasnetsonn­tag wie gewohnt durchführe­n zu können.“

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