DEL-Start verzögert sich: Klubs hoffen auf Auftakt Mitte Dezember
Vereine sehen wegen der Vorgaben der Politik nicht die Rahmenbedingungen für einen wirtschaftlich verantwortungsbewussten Spielbetrieb
(wit) - Die Klubs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) haben in einer mehrstündigen Videokonferenz beschlossen, dass sie zum geplanten Termin, dem 13. November, nicht in die Saison starten werden. Ausschlaggebend dafür ist die nach wie vor fehlende Planungssicherheit für die Klubs im Zusammenhang mit den Vorgaben der Politik.
Maximal 20 Prozent der Zuschauerkapazität sind in den Eishockeystadien bisher zugelassen. Dies sind für die Vereine wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die einen Saisonstart in rund sechs Wochen nicht möglich machen. „Wir haben stets sehr deutlich und transparent kommuniziert, dass wir unter den aktuellen Vorgaben sowie mit der Unsicherheit, ob und in welchem Umfang die nötige finanzielle Unterstützung für die Klubs kommt, nicht in die Saison starten können. Daran hat sich bis heute leider nichts geändert. Von daher war diese Entscheidung alternativlos, auch wenn sie uns sehr schwerfällt“, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke.
Die Klubs haben sich ebenso darauf verständigt, dass bis spätestens Mitte November weitere Entscheidungen
zum Saisonablauf getroffen werden. Erklärtes Ziel ist, unter bis dahin positiveren wirtschaftlichen Bedingungen, einen Saisonstart in der zweiten Hälfte des Dezembers zu realisieren.
„Alle Beteiligten sind sich über diese außergewöhnlich schwierige
Situation bewusst. Wir werden weiter alles dafür tun, dass wir in die neue Saison starten können. Es gilt nach wie vor, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Klubs in die Lage zu bringen, dass sie verantwortungsbewusst Eishockey spielen können“, erkärte Tripcke weiter.
Der Geschäftsführer der Kölner Haie, Philipp Walter, sagte: „Wir kämpfen weiter und erwarten das auch von allen, denen Eishockey am Herzen liegt. Es ist eine Zeit, die von vielen Fragen und großer Ungewissheit geprägt ist. Wir lassen nichts unversucht, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so zu beeinflussen und zu gestalten, dass ein verantwortungsvoller Spielbetrieb möglich ist.“
Auch Wild-Wings-Geschäftsführer Christoph Sandner hatte bei der Videokonferenz gegen einen Start am 13. November gestimmt. Sandner sagte gegenüber unserer Zeitung: „Sicherlich wäre es dem ein oder anderen Klub leichter gefallen reinzustarten, als dem anderen. Es macht aber keinen Sinn, dann mit sechs, acht oder neun Klubs zu spielen.“Der Wild-Wings-Geschäftsführer hatte bereits im Vorfeld die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass am 13. November gestartet werden kann, dabei aber betont: „Um für die Saison stimmen zu können, brauchen wir wesentlich bessere Rahmenbedingungen. Mit der Abstandsregel von eineinhalb Metern in Baden-Württemberg können wir nicht leben. Damit könnten wir nur 600 oder 700
Zuschauer ins Stadion lassen und damit können wir nicht an den Start gehen, damit können wir beim besten Willen keinen Spielbetrieb durchführen.“
Als neues Ziel sieht Sandner nun, dass Mitte Dezember die Liga beginnt. „Ich bin positiv gestimmt, dass wir Mitte Dezember spielen können“, so der Geschäftsführer der Wild Wings. Die nochmalige Verschiebung – der ursprüngliche Starttermin in die Saison war der 18. September – bringe nun Zeit, „dass wir bei Politik, Partnern und der Gesellschaft mehr Gehör für unser Anliegen finden.“
Zwar seien die Spieler inzwischen in Schwenningen eingetroffen, es gebe jedoch nur einen reduzierten Trainingsbetrieb. „Wir sind in Kurzarbeit“, sagte Sandner. Der Sportliche Leiter Christof Kreutzer und Trainer Niklas Sundblad müssten sich nun absprechen, wie das Training weiter geplant werde. Dabei hielt Sandner auf Nachfrage die Option ab dem 1. November voll ins Training einzusteigen – dann hätte man Mitte Dezember, eine wie in anderen Jahren übliche sechswöchige Vorbereitung durchgezogen – für denkbar.