Vieles hat sie belastet, einiges inspiriert
Christiane Jennert: Bilder in Corona-Zeiten
- Viele Dinge haben in Corona-Zeiten auch die Trossinger Künstlerin Christiane Jennert belastet, viele Dinge haben sie aber auch inspiriert und dazu geführt, diese in künstlerische Aktivitäten umzusetzen.
„Ich war jung und gesund und plötzlich blieb mir die Luft weg“. Diese Aussage eines vom Corona-Virus getroffenen jungen Menschen hat Christiane Jennert, zweite Vorsitzende im Trossinger Kunstverein, zu ihrem gleichnamigen mit Schmelzfarben auf Glas gemaltem Bild inspiriert.
Es sind drei Gesichter zu sehen: Ein Mensch, jung und gesund, einer, dem die Luft wegbleibt und ein Mensch, der im Sarg liegt: Corona nahm ihm das Leben. Blaue Farbpunkte sind darauf gespritzt – der Betrachter kann sie als Aerosole sehen. Ansonsten ist das Bild in Schwarz-Weiß gehalten, es soll Freudlosigkeit ausdrücken.
Die Menschen hinter den Masken machen trübsinnige Gesichter, obwohl es draußen grünt und blüht, ein Frühjahr wie es selten war. Auf einem weiteren Bild ist ein Mädchen in einem Blumenbeet zu sehen, mit traurigem Blick, von Viren umgeben. Doch die Farben in diesem Bild sind kräftig – vielleicht drücken sie doch Hoffnung aus? Ein weiteres Bild von ihr in Acryl und Mal-Gel hat den Titel: „Corona, ist das der Teufel oder was?“Es zeigt ein rotes, teuflisches Gesicht mit einem stacheligen Virus vor dem Maul.
„Natürlich hat mir auch vieles gefehlt, zum Beispiel unsere alljährliche Reise in die Toskana“, so Christiane Jennert. „Ich habe mich dann aber in Gedanken dorthin bewegt und nach vorhandenen Fotos meine Landschaftsbilder gemalt.“In diesen Corona-Zeiten sei es auch wichtig, dass die Menschen etwas zu sehen bekommen, was sie ablenkt und auf andere Gedanken bringt. Deshalb habe sich der Kunstverein für die nächste Ausstellung im Dezember für ein mystisch-kreatives Thema ausgesprochen.