Lebenslange Sperren
Zum Streiten gehören immer zwei. Auch im Fall SV Egesheim und Türkgücü Tuttlingen gibt es nicht einen Täter und ein Opf- er. Es hat während des Spiels Provokationen gegeben, die in einer Massenschlägerei gemündet sind, die dann zum Spielabbruch geführt hat. Das müssen sich beide Vereine ankreiden lassen. Und wenn beide Vereine ihreseits ihre Unschuld beteuern, lediglich Opfer gewesen zu sein, dann zeigt dieses Verhalten nur, dass beide Seiten keine Einsicht zeigen und nicht besonders viel aus dem Vorfall gelernt haben. Es zeigt aber auch, dass die Verantwortung für das eigene Handeln und die daraus resultierenden Konsequenzen von jedem der beiden Beteiligten nicht übernommen werden.
Dass der WFV-Präsident in Gutsherrenart zur neuen Spielzeit sämtliche Spielsperren per Gnadenentscheid erlässt, muss in den Ohren derjenigen Betroffenen wie Hohn klingen, die auf Fußballplätzen im Hohheitsgebiet des WFV Opfer von Gewalt und Rassismus geworden sind. Diejenigen, die zuvor noch Nasen gebrochen, Zähne ausgeschlagen und Gegenspieler mit rassistischen Beleidigungen attackiert haben, müssen für ihre
Taten nicht büßen, sondern werden begnadigt. Da wird der Fairplay-Gedanke vom WFV geradezu mit Füßen getreten, sodass der Verband sich seine wohlfeilen Fairplay-Aktionen künftig auch sparen kann.
Wer Gegenspieler, den Schiedsrichter, Funktionäre oder Zuschauer auf dem Fußballplatz rassistisch beleidigt und und mit gewalttätigen Aktionen verletzt, der hat auf einem Fußballplatz nichts verloren und sollte lebenslänglich gesperrt werden! Da ist der Württemberische Fußballverband genauso in der Pflicht, seine Fußballplätze von Pöbelnden und Schlägertypen sauber zu halten, wie auch die Fußballvereine selbst. Wer Rassisten und Schläger in seinen Vereinen und Mannschaften duldet und diese nicht vor die Tür setzt, trägt eine Mitschuld an Gewaltexzessen auf den Fußballplätzen der Region. Es ist an der Zeit, diesen unduldbaren Zuständen, die zuletzt immer öfter für Schlagzeilen gesorgt haben, nun mit harter Hand zu Leibe zu rücken. Wer dabei ein Auge zudrückt oder die Vorfälle verharmlost, ist Teil dieses gesellschaftlichen Problems.