Ich bin Sieger!
Das Leben hält Einiges an Enttäuschungen, Niederlagen und Rückschlägen parat. Nur: Das muss gar nicht sein. Wenn man die passende Betrachtungsweise wählt, ist man immer Sieger. Abhängig ist das Winner- oder LoserSein nämlich von einem strengen Raum-Zeitkontingent, das sich beeinflussen lässt.
Ein Beispiel: Tuttlinger Silvesterlauf 2019: Wären nur die Teilnehmer ab einer Zeit von einer Stunde auf zehn Kilometer gewertet worden, wäre ich ganz vorne mit dabei gewesen. Ja, vielleicht sogar Erste in meiner Altersklasse. So aber ist mir der Sieg gestohlen worden.
Oder der Lesewettbewerb 1983 an meiner Schule: Alle, die nach mir vorgelesen haben, hätten eigentlich nicht mehr gelten dürfen. Noch heute überlege ich, ob juristische Schritte das richtige Mittel gewesen wären, um mich vom zweiten auf den ersten Platz zu katapultieren. Nicht zuletzt die Party 1987, bei der Schölli zuerst mit mir poussiert, sich später aber mit Susi in dunkle Ecken zurückgezogen hat. Wäre die Fete um 22 Uhr zu Ende gewesen, wäre das mit Sicherheit nicht passiert. Ich hätte einen Salmonellen-Ausbruch im MettIgel vortäuschen können, und schon wäre der Drops gelutscht gewesen! Das Vorgehen hat übrigens seit Jahrzehnten Methode und geht auf eine Schwedin zurück, die Berühmtheit erlangt hat. „Ich mach mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt.“Pippi Langstrumpf, erstmals am 25. September 1949 auf Deutsch erschienen.