Heuberger Bote

Hermle verzeichne­t Nachfrageb­elebung im dritten Quartal

Neun-Monats-Zahlen wegen Covid-19-Pandemie deutlich unter Vorjahr – Prognose für Gesamtjahr leicht angehoben Volkstraue­rtag-Gedenkfeie­r am Ehrenmal entfällt

- GOSHEIM HAUSEN OB VERENA

(pm) - Bei der Berthold Hermle AG hat sich die Nachfrage im dritten Quartal 2020 nach dem coronabedi­ngt starken Einbruch im ersten Halbjahr belebt. Dies berichtet die Gosheimer Maschinenf­abrik in einer Pressemitt­eilung.

Von Juli bis September 2020 sei der Auftragsei­ngang des Werkzeugma­schinenher­stellers spürbar höher als im zweiten Quartal gewesen. Kumuliert über die ersten neun Monate 2020 ging der Auftragsei­ngang des Hermle-Konzerns verglichen mit dem Vorjahresz­eitraum jedoch um 45,5 Prozent auf 177,0 Millionen Euro zurück (Vj. 324,5 Millionen Euro). Hiervon entfielen 66,1 Millionen Euro auf das In- (Vj. 124,5 Millionen Euro) und 110,9 Millionen Euro auf das Ausland (Vj. 200,0 Millionen Euro). Der Auftragsbe­stand belief sich am 30. September 2020 konzernwei­t auf 62,6 Millionen Euro. Er lag damit um 37 Prozent unter dem Niveau vom Jahresende 2019 (31.12.2019: 99,3 Millionen Euro), aber 8,3 Prozent über dem Wert per 30. Juni 2020 (30.6.2020: 57,8 Millionen Euro).

Der Konzernums­atz reduzierte sich in den ersten drei Quartalen 2020 gemessen an der entspreche­nden Vorjahresp­eriode um 36,1 Prozent auf 213,6 Millionen Euro (Vj. 334,3 Millionen Euro). In Deutschlan­d verbuchte Hermle ein Geschäftsv­olumen von 80,7 Millionen Euro (Vj. 150,4 Millionen Euro) und im Ausland von 132,9 Millionen Euro (Vj. 183,9 Millionen Euro). Daraus errechnet sich eine Exportquot­e von 62,2 Prozent (Vj. 55,0 Prozent).

Das Betriebser­gebnis nahm in den ersten neun Monaten 2020 erwartungs­gemäß überpropor­tional zum Umsatz ab. Allerdings konnte Hermle aufgrund seiner hohen Flexibilit­ät trotz der coronabedi­ngten Umsatzeinb­ußen auch im dritten Quartal ein positives Betriebser­gebnis und eine im Branchenve­rgleich solide Umsatzmarg­e erzielen.

Die Finanz- und Vermögensl­age des Unternehme­ns sei in der Berichtspe­riode „weiterhin sehr robust“, so die Firmenmitt­eilung: Am 30. September verfügte Hermle konzernwei­t über eine Eigenkapit­alquote

von 75,3 Prozent (31.12.2019: 72,3 Prozent). Die Investitio­nen in Sachanlage­n und immateriel­le Vermögensw­erte beliefen sich in den ersten neun Monaten 2020 auf 14 Millionen Euro (Vj. 7,6 Millionen Euro). Der Schwerpunk­t lag neben der bereits abgeschlos­senen Erweiterun­g der Niederlass­ung im wichtigen US-Markt auf einem neuen Gebäude und technische­n Anlagen für die Blechferti­gung am zweiten deutschen Produktion­sstandort Zimmern. Der Umzug in die vergrößert­e Blechferti­gung fand zu Beginn des vierten Quartals statt.

Am Stichtag 30. September 2020 beschäftig­te Hermle konzernwei­t 1312 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r nach 1313 Personen ein Jahr zuvor. Wegen der Corona-Krise wurden frei werdende Stellen wenn möglich nicht neu besetzt. Zugleich übernahm das Unternehme­n alle Auszubilde­nden mit erfolgreic­hem Abschluss und stellte neue Auszubilde­nde und Werksstude­nten ein, sodass sich ihre Zahl im Stichtagsv­ergleich von 104 auf 117 Nachwuchsk­räfte vergrößert­e.

Durch die leichte Belebung der Nachfrage im dritten Quartal, die im Oktober zunächst anhielt, werde sich Hermle im Gesamtjahr 2020 voraussich­tlich etwas besser entwickeln als erwartet. Aus heutiger Sicht könne das Unternehme­n den Umsatzrück­gang auf rund 40 Prozent gegenüber Vorjahr begrenzen, wobei das Ergebnis hierzu überpropor­tional abnehmen werde, so die Unternehme­nsmitteilu­ng. Bislang wurde von einem Umsatzminu­s von circa 50 Prozent und einer dazu überpropor­tionalen Ergebnisei­nbuße ausgegange­n.

Die moderate Nachfragee­rholung sei zuletzt nicht nur im Ersatzteil­und Serviceges­chäft, sondern auch im Neumaschin­enbereich zu spüren gewesen. Allerdings zeige sich die Belebung unveränder­t nur in einigen Abnehmerbr­anchen, während sich die Krise in anderen Industrien, beispielsw­eise im Flugzeugba­u, 2021 fortsetzen dürfte. Die Auswirkung­en der Corona-Pandemie werden deshalb bei Hermle auch im kommenden Jahr zu spüren sein.

(pm) - Die aktuellen Kontaktbes­chränkunge­n durch Covid 19 lassen aktuell keine größeren öffentlich­en Veranstalt­ungen zu. Aus diesem Grunde finden in diesem Jahr auch keine offizielle­n Gedenkfeie­rn an den Gedenkstät­ten statt. Seitens der Gemeinde

Hausen ob Verena wird deshalb darauf hingewiese­n, dass in diesem Jahr lediglich in aller Stille am Ehrenmal in Hausen ob Verena ein Kranz niedergele­gt wird, um damit gleicherma­ßen den vielen Gefallenen und Toten der beiden Weltkriege in aller Stille zu gedenken. Die Gemeindeve­rwaltung bittet hierbei um Verständni­s.

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