Aufgewachsen mit einer Basketball-Legende
Isaiah Wilkins soll in Ulm in der Verteidigung glänzen – Gelernt hat er viel von seinem prominenten Stiefvater
- Wer in den 1980er- und 90erJahren die nordamerikanische Basketballliga NBA verfolgte, der kam an einem Namen kaum vorbei: Dominique Wilkins. „The Human Highlight Film“, wie der US-Amerikaner wegen seiner spektakulären Spielweise genannt wurde, war bekannt für krachende Dunks und viele – sehr viele – Punkte. Isaiah Wilkins hat seinen Stiefvater nicht mehr selbst in der NBA spielen sehen. Gelernt hat Isaiah Wilkins, seit dieser Saison beim Basketball-Bundesligisten Ratiopharm Ulm unter Vertrag, aber dennoch viel von der Legende.
„Er kam mit meiner Mutter zusammen, als ich noch klein war“, sagte Isaiah Wilkins am Freitag über seinen Stiefvater Dominique. Etwa acht Jahre alt sei er damals gewesen, erinnert sich der mittlerweile 25-Jährige zurück. „Er hat mich zum Basketball gebracht.“Unzählige Stunden haben Stiefsohn und Stiefvater vor dem Haus und im Park an den Basketballkörben verbracht. „Als ich etwa 13 Jahre alt war, hab ich nur knapp verloren“, erzählt Isaiah Wilkins. „Das war eins der letzten Duelle.“
Auch Isaiah Wilkins hat versucht, in die NBA zu kommen, eine Karriere wie die seines Vaters war ihm allerdings nicht vergönnt. Über Stationen in der G-League, dem Unterbau der NBA, in Neuseeland und Polen kam Wilkins vor dieser Saison nach Ulm. „Er ist ein großartiger Mannschaftsspieler, ein sehr guter Verteidiger“, lobt Trainer Jaka Lakovic. „Er kann sehr wichtig für uns werden.“Kann. Denn noch fehlt Wilkins der Rhythmus
– auch, weil er sich in der Vorbereitung am Knie verletzt hatte und einige Wochen draußen sitzen musste. Wie wertvoll er für die Ulmer sein kann, bewies der US-Amerikaner in der Eurocup-Partie bei Monar Bar, als ihm beim 82:66-Sieg 18 Punkte gelangen. Im Training helfe es ihm, ständig gegen Dylan Osetkowski spielen zu müssen. Der Ulmer Center ist derzeit in überragender Form. „Das macht auch mich besser“, sagt Wilkins über die Trainingsduelle.
Den kleinen Lauf mit Siegen gegen Bar, Würzburg (am ersten Bundesliga-Spieltag) und Brescia wollen die Ulmer auch am Samstag (18 Uhr/MagentaSport) fortsetzen. Dann ist am zweiten Spieltag Medi Bayreuth zu Gast in der leeren Ratiopharm-Arena. „Die Fans und ihre Energie fehlen uns sehr“, sagte Lakovic. „Es ist irgendwie kalt in der Halle.“Für wärmende Momente müssen die Spieler sorgen. So wie einst Dominique Wilkins in der NBA.