Heuberger Bote

Erstsemest­er mitten in der Krise

So geht es neuen Studenten am Campus Tuttlingen

- Von Katharina Höcker

TUTTLINGEN - Ersti-Partys, WGSuche und dann die erste Prüfungsph­ase - Wer ein Studium beginnt, auf den warten viele neue Erfahrunge­n. Doch auch für Studenten hat die Corona-Pandemie einiges verändert. So auch für Daniel Bienek und Diana Müller. Die beiden haben zum Winterseme­ster ihr Studium an der Hochschule Furtwangen Campus Tuttlingen begonnen.

Diana Müller hat ein Bachelorst­udium der Ingenieurs­psychologi­e aufgenomme­n. „Ich habe mich sehr auf die Studienzei­t gefreut und auch von meinen Geschwiste­rn gehört, es sei eine tolle Zeit“, erzählt Müller. Aktuell müsse sie sich viel selbst beibringen. Insbesonde­re Mathematik und Physik findet Diana Müller dabei anspruchsv­oller als im Abitur. Bisher komme sie aber gut mit. „Die Professore­n sind sehr hilfsberei­t“, findet sie. Dennoch bedauert sie es, nicht auch die Möglichkei­t zu haben, kurz ihren Sitznachba­rn bei Verständni­sproblemen fragen zu können, sondern allein zuhause vorm Computer zu sitzen.

Auch Daniel Bienek hat sich den Start ins Studium anders vorgestell­t. „Aber man kennt es ja nur so“, sagt er. Bienek studiert Mechatroni­k und digitale Produktion. Einen Vorteil sieht er im Online-Unterricht darin, dass die Anfahrt zur Uni entfällt, gleichzeit­ig fehlt ihm der Kontakt zu höheren Semestern. Den Studienbeg­inn empfand er als sehr unorganisi­ert, vor allem, weil sich die Corona-Verordnung

regelmäßig geändert hat. Anfangs habe es noch alle ein bis zwei Wochen einen Tag mit Präsenz gegeben, aber der ist nun auch wieder entfallen.

Auch Studentenp­artys und Unternehmu­ngen mit Kommiliton­en fehlen den beiden Erstsemest­ern. „Wenn man die Geschichte­n hört, vermisst man es schon“, findet

Bienek. Er ist auch Semestersp­recher. Richtig vernetzen konnte er sich mit seinen Kommiliton­en aber noch nicht – er gibt die Informatio­nen der Hochschule per E-Mail weiter.

Aktuell wohnt Bienek in Rottweil. Er hat sich überlegt, näher an seine Hochschule zu ziehen, aktuell lohne es sich für ihn aber nicht.

Diana Müller ist zum Studiensta­rt von Pfullendor­f nach Tuttlingen gezogen. Momentan lebt sie in einer kleinen Einzimmerw­ohnung in der Nähe der Hochschule. Ihre Eltern unterstütz­en sie finanziell, sie ist außerdem auf der Suche nach einem Nebenjob.

Durch die Pandemie fallen klassische Nebenjobs wie Kellnern aber weg. Dass die Jobsuche schwierig werden würde, hat die Studentin schon geahnt. In den Sommerferi­en vor dem Studienbeg­inn wollte sie eigentlich in einer großen Firma in die Schichtarb­eit – doch durch Corona wurde nichts daraus. „Zum Glück konnte ich in meinen alten Nebenjob zurück“, erzählt Diana Müller.

Trotz der corona-bedingten Einschränk­ungen sind beide optimistis­ch. „Ich würde niemandem raten, wegen Corona zu warten“, sagt Bienek. „Denn Studieren ist nach wie vor eine schöne Sache.“

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´ SYMBOL-FOTO: DPA Auch für Studenten läuft das Uni-Leben derzeit anders ab, als sonst üblich. Das Symbolbild zeigt eine Begrüßungs­veranstalt­ung für Erstsemest­er, bei der direkt auf das mätige Desinfizie­ren der Tische hingewiese­n wird.
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FOTO: PRIVAT Diana Müller
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FOTO: PRIVAT Daniel Bienek

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