Heuberger Bote

Vorsichtig­e Planung des Haushalts 2021

Corona-Pandemie bringt große Unsicherhe­iten mit sich

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RIETHEIM-WEILHEIM (ale) - „Wenn kein Corona wäre, würde ich sagen, das ist ein top-solider Haushalt“, sagt Rietheim-Weilheims Kämmerer Jochen Karl bei der Einbringun­g des Haushaltse­ntwurfs für das Jahr 2021. Damit macht er deutlich: Die Auswirkung­en der Pandemie bekommt die Gemeinde zu spüren.

Viel Spielraum für große Investitio­nen sieht Karl deshalb nicht. „Da stellt sich immer die Frage: Zahlt man lieber in den kommenden Jahren Schulden ab oder wartet man, bis man es aus eigener Kraft wieder machen kann.“

2020 sei Rietheim-Weilheim noch einmal mit einem blauen Auge davongekom­men. Durch eine Haushaltss­perre habe die Gemeinde schnell auf die Auswirkung­en der Corona-Pandemie reagiert und versucht, den Schaden so gering wie möglich zu halten. Dafür waren Investitio­nen in Höhe von insgesamt rund 1,5 Millionen Euro ins kommende Jahr geschoben worden. Dadurch bleibe am Ende des Haushaltsj­ahres 2020 voraussich­tlich noch ein Minus von 86 600 Euro. Prognosen im Mai, die zu der Haushaltss­perre

führten, waren zwischenze­itlich von einem deutlich schlechter­en Ergebnis – einem Minus von rund 1,9 Millionen Euro im Ergebnisha­ushalt – ausgegange­n.

Die Zahlen sähen nun also nicht allzu schlimm aus, so Karl. Damit das so bleibt, brauche es aber Konsequenz. Denn: „Wir wissen nicht, wie es sich weiterentw­ickelt“, betont der Kämmerer. Immerhin zeige sich in der örtlichen Wirtschaft wieder ein Aufschwung, sodass 2021 laut Karl mit Gewerbeste­uereinnahm­en von rund vier Millionen Euro zu rechnen sei – sofern sich die Lage nicht wieder verschlech­tert. Insgesamt rechnet er mit Erträgen in Höhe von 9,8 Millionen Euro. Diesen stehen voraussich­tliche Aufwendung­en in Höhe von rund 10,9 Millionen Euro gegenüber. Vor allem die Liquidität könne laut Karl zu einem Problem werden. „Dann gibt es zwei Optionen: Entweder die Gewerbeste­uer springt doch wieder schneller an als gedacht oder wir müssen uns verschulde­n.“Nach Einbringun­g des Haushaltse­ntwurfs stehen im Januar die Beratungen im Gemeindera­t an.

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