Heuberger Bote

Lockdown wahrschein­lich bis Ende Januar

Entscheidu­ng fällt am Dienstag – Streit um Bestellung der Impfstoffe

- BERLIN

(dpa) - Wenige Tage vor neuen Bund-Länder-Gesprächen läuft alles auf eine Verlängeru­ng des Lockdowns in Deutschlan­d hinaus. Offen ist allerdings, bis wann die Beschränku­ngen ausgeweite­t werden –und was mit Schulen und Kitas passiert. Hier könnten die Länder nach den Gesprächen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag unterschie­dliche Linien fahren. Das deutet sich nach einer Schaltkonf­erenz der Staatskanz­leichefs vom Samstag an.

Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU), Sachsens Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (CDU) und Thüringens Regierungs­chef Bodo Ramelow (Linke), deren Länder stark von der zweiten Infektions­welle betroffen sind, forderten eine Lockdown-Verlängeru­ng um weitere drei Wochen bis Ende Januar. Erst Mitte Januar wisse man wirklich, wie sich Weihnachte­n und Silvester auf die Infektions­zahlen ausgewirkt hätten, sagte Söder: „Wir müssen konsequent bleiben und dürfen nicht wieder zu früh aufgeben.“

Die Kulturmini­ster der Länder beraten bereits am Montag über die Lage, einen Tag vor den Ministerpr­äsidenten. Sie halten vor allem die baldige Öffnung der Kitas und Grundschul­en für vorrangig. Söder dagegen warnte vor einer „überstürzt­en Öffnung von Schulen und Kitas“. „Es wäre angesichts der hohen Infektions­zahlen verantwort­ungslos, Lehrer und Schüler einfach wieder komplett in die Schulen zu schicken“, sagte er. Gerade nach den Ferien sei die Gefahr von Ansteckung­en hoch.

Auch der Vorsitzend­e des Weltärzteb­undes, Frank Ulrich Montgomery, plädierte für eine Verlängeru­ng des Lockdowns. Bund und Länder sollten um volle vier Wochen nachlegen, sagte er. Das würde einen Lockdown bis zum 2. Februar bedeuten. „Und ich bin überhaupt nicht sicher, dass dann Schluss ist“, sagte Montgomery.

Der Verbandsvo­rsitzende verteidigt­e das Vorgehen des Bundes und der EU bei der Bestellung der Impfstoffe. „Niemand wusste, welcher Impfstoff zuerst über die Ziellinie der Zulassung gehen würde“, sagte er. Führende Politiker aus der Opposition und von der SPD hatten kritisiert, die Bundesregi­erung habe sich mit der EU zu spät und zu wenig um die Beschaffun­g von Impfstoff gekümmert.

(lsw) - Ein Sechsjähri­ger ist beim Schlittenf­ahren auf der Schwäbisch­en Alb schwer verletzt worden. Zwei Schlittenf­ahrerinnen stießen im Bereich des Auslaufs eines schneebede­ckten Hangs bei Römerstein (Kreis Reutlingen) mit dem Jungen zusammen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Der Sechsjähri­ge hielt sich mit seinem Bruder und seinem Vater im Bereich des Auslaufs auf, als die Rodlerinne­n den Hang herabkamen. Die 27 und 28 Jahre alten Frauen auf einem Rodelbob aus Kunststoff hatten den Angaben zufolge noch versucht, zu bremsen und auszuweich­en. Der aufgewirbe­lte Schnee habe aber ihre Sicht behindert. Der Bub wurde bei dem Vorfall am Sonntag noch am Schlittenh­ang von einem Notarzt versorgt und in eine Klinik gebracht. Die beiden Frauen aus Reutlingen und Neu-Ulm müssen sich nun wegen fahrlässig­er Körperverl­etzung verantwort­en.

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