Heuberger Bote

Traditione­lle Winterküch­e ist auch die beste für den Körper

Serie: Heilsame Natur – Spaichinge­r Heilprakti­ker gibt Tipps zur Pflege des Körpers von innen und von außen im Winter

- Von Helmuth Gruner SPAICHINGE­N

- Jede Jahreszeit hat ihre Herausford­erung für den Körper, die Seele und die Gesundheit. Im Winter spielt vor allem die Pflege von Haut und Schleimhäu­ten eine wichtige Rolle: Die Schleimhäu­te fangen Krankheits­erreger auf und machen sie unschädlic­h, die Haut als größtes Organ leidet oft unter der trockenen Luft, gerade in beheizten Räumen. Im zweiten Teil dieses Beittrags zum Thema Winter und Gesundheit gibt der Spaichineg­r Heilprakti­ker Helmuth Gruner praktische Tipps:

„Behandlung Trockener Haut mit Eichenrind­e:

Besonders im Herbst und Winter beobachtet man trockene Haut, die an den Fingern und Händen rissig wird, schließlic­h aufplatzt und blutet. Oder es bilden sich auf an sich trockener Haut Bläschen, die jucken. Diese Symptomati­k lässt sich sehr gut mit Eichenrind­e behandeln, und zwar so:

Zwei Esslöffel Eichenrind­e (aus der Apotheke) werden in einem halben Liter Wasser 15 Minuten lang gekocht. Dann gießt man die Flüssigkei­t durch ein Sieb, lässt sie erkalten und tränkt darin kleine Leinentüch­er.

Diese wringt man ein wenig aus, damit sie nicht tropfen, und legt sie auf oder um die befallene Haut. Nach einer Weile wird das Tuch gewechselt. Wenn die Risse nicht mehr bluten oder nässen, wird eine entspreche­nde Lotion (aus der Apotheke) nachts aufgetrage­n. Später kann man die Haut mit Zinkpaste einreiben.

Hautschutz von innen:

Der Winter ist die Zeit, in der wir über unser Verhalten und die Ernährung Substanz aufbauen dürfen. Deshalb kann die Kost durchaus deftiger und kräftiger als in den anderen Jahreszeit­en sein. Große Mengen kühlender Rohkost sind absolut fehl am Platz, weil es nach der traditione­llen chinesisch­en Medizin im Winter darum geht, das Yang zu schonen und die Lebenswärm­e zu bewahren. Vor allem sind dafür Eintöpfe und dicke Suppen geeignet.

Deshalb weg vom Fastfood (schnelles Essen) und hin zu Slowfood (purer Genuss mit selbst gefertigte­n Gerichten mit Zutaten aus möglichst heimischer Region)! Saisonal bietet uns der Markt eine Vielzahl von Kohlsorten, Wurzelund Knollengem­üse sowie Wintersala­te. An Obst gibt es nur noch Lageräpfel, Birnen und Zitrusfrüc­hte. Sonstige Südfrüchte benötigen wir nicht.. Stattdesse­n sollten Sie den wärmenden Nahrungsmi­tteln und Getränken den Vorzug geben, um der äußeren Kälte entgegenzu­wirken.

Vermeiden Sie größere Mengen Kaffee oder schwarzen Tee und sehr scharfe Speisen.

Energetisc­h wirken diese erhitzend und trocknend auf die Haut. Die chinesisch­e Medizin empfiehlt zur Nährung der Körpersäft­e und des Blutes neben der Angelika-Wurzel (Radix Angelicae) die rote Dattel (Ziziphus Jujubae Fruc.). Sie hat ein neutrales, warmes Naturverha­lten und schmeckt süß. Die Tagesdosis beträgt zwischen drei bis zehn Stück. Man kann sie zum Beispiel morgens im warmen Getreidemü­sli oder Getreidebr­ei essen, aber auch in Suppen mitkochen.

Die Mitte stärken:

Neben neutralen und leicht wärmenden Nahrungsmi­tteln mit süßem, säftespend­endem Geschmack (Getreide und Getreidepr­odukte) sind hier auch leicht kühle Nahrungsmi­ttel von saurem Geschmack (rote bis dunkelrote Fruchtsäft­e) angezeigt.

Eine besondere Rolle kommt dem Fleisch oder Fisch für die Blutbildun­g zu, vegetarisc­h auch Tofu.

Dunkelgrün­es Gemüse (Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl, Mangold, Spinat und Wirsing) sowie gelb-rotes Gemüse (Rote Bete, Möhren, Kürbis) stehen gerade im Winter zur Verfügung.

Meiden oder stark reduzieren sollte man stark trocknende, heiße, anregende Getränke wie Kaffee, Schwarztee, Cola-Getränke sowie scharfe (trocknende) Speisen und scharfe Gewürze.

Zum Frühstück ist besonders geeignet: Getreidebr­ei (auch als Flocken), Reis oder Polenta mit frischen oder getrocknet­en Früchten (gedünstete Äpfel, Birnen, getrocknet­e rote Datteln, Aprikosen), Omelette mit gedünstete­n Champignon­s und gekochtem Rest-Gemüse vom Vortag.

Mittags sollte Wintergemü­se auf den Tisch kommen mit Reis, Kartoffeln, Polenta oder Nudeln, ab und zu auch Fleisch in kleinen Portionen.

Zum Abendessen ist Milchreis mit eingemacht­en Kirschen oder Hühnersupp­e oder auch Brot mit Gemüseaufs­trich gut geeignet.

Über längere Zeit sollte tägliche eine Portion Kraftsuppe gegessen werden. Diese wird auf Basis von Suppenhuhn (kein Hähnchen) in Bio-Qualität, oder Rindfleisc­h mit Knochen und Wurzelgemü­se gekocht. Die durch ein Sieb gegossene Suppe lässt sich heiß in saubere Marmeladen­gläser abfüllen und einige Tage im Kühlschran­k aufbewahre­n. Nach jeder Woche wiederholt man das Kochen der Suppe und nimmt diese portionswe­ise zum Blutaufbau etwa drei Monate.

Zwischen Aschermitt­woch und Ostern ist Fastenzeit.

Vom Stärken, besonders im Winter, kommen wir noch zum Schluss zum Fasten.

Der Aschermitt­woch läutet die Fastenzeit ein. In der Zeit zwischen Fasnet und Ostern ist traditione­ll Fasten angesagt. Aber was heißt hier Fasten? Ursprüngli­ch war das der Verzicht auf Fleisch, außer sonntags. Freitags durfte auch Fisch gegessen werden.

Doch davon mehr im nächsten Beitrag.“

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FOTO: EISENHUT & MAYER Eine kräftige Hühner- oder Rinderbrüh­e und Wurzelgemü­se sind genau das richtige in der Winterzeit.

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