Museumsbesuch entzündet Mundharmonika-Leidenschaft
Neunjähriger Reutlinger Junge steckt seine ganze Klasse mit seiner Begeisterung an
(pm) - Nachhaltigen Eindruck hat der Besuch im Trossinger Harmonikamuseum auf einen Jungen gemacht. So sehr, dass die Mutter die überbordende Mundharmonika-Begeisterung ihres neunjährigen Buben in einem Brief schildert, den Museumsleiter Martin Häffner zusammenfasst. Ein Beispiel, wie sehr ein Museumsbesuch auch Kinder inspirieren kann. Martina TrostGelse aus Reutlingen schrieb an den Museumsleiter:
„Am 27. September 2020 war ich mit meinem 9-jährigen Sohn Johannes bei Ihnen im Museum. Seitdem ist seine Leidenschaft für Mundharmonika nicht mehr zu bremsen. Er ist seit dem Besuch vollständig in die Materie eingetaucht. Er kennt sämtliche Modelle auswendig, hört sich alles an, was er mit Mundharmonika finden kann. Er hat in der Schule freiwillig einen Vortrag zu Mundharmonika gehalten, daraus entwickelte sich ein Projekt für die ganze Klasse, mit Holzspateln und Transparentpapier eine eigene Mundharmonika zu basteln. Für St. Martin haben wir eine Hohner Blues Harp-Mundharmonika-Laterne gebastelt, jetzt in der Weihnachtszeit wurden Plätzchen gebacken – natürlich ist da ein Mundharmonika-Modell dabei. Im Oktober kam er zur Kommunion und sein größtes Geschenk war, dass er eine Hohner Tremolo bekommen hat – ein wahrer Schatz! Bilder in endloser Zahl werden gemalt – Mick Jagger und Bob Dylan mit Mundharmonika, um nur einige zu nennen.
Johannes ist wirklich ein wahrer
Fan!“
„Das waren wohl die nettesten Zeilen, die das Deutsche Harmonikamuseum im schwierigen CoronaJahr 2020 erreichten. Selbstverständlich wurde gedankt. Und selbstverständlich ging ein Geschenkpäckchen nach Reutlingen, um die Motivation von Johannes wach zu halten. Unter Anderem bekam er eine der letzten verfügbaren Marine BandMundharmonikas „SchokoladenVersion“zugeschickt“, berichtet Häffner.
Die Mutter fördere das Interesse ihres Sohnes nach Kräften und berichtete stolz über seine musikalischen Fortschritte und seine Kreativität: „Da ich selbst von Beruf Musikerin bin, freut mich die Leidenschaft für ein Instrument natürlich sehr. Seine Augen strahlten richtig, als er endlich das Bending raus hatte. All diese kreativen Projekte sind sehr besonders und ich wollte Ihnen gerne Fotos davon zukommen lassen.“
Kurz vor Weihnachten kamen nun die Fotos in Trossingen an. „Sie sind herzerwärmend und spiegeln die kindliche Begeisterung für das Thema wider“
Vielleicht wird aus dem begabten Buben ein Mundharmonika-Virtuose?, fragt Häffner. Zumindest könnte er sich in einer speziellen Nachwuchs-Kategorie am Harmonica World Festival Ende 2021 in Trossingen beteiligen. Er hätte dann viele Hunderte Gleichgesinnte aus aller Welt um sich, meint Häffner.
Jedenfalls sei nach Ende/Abflauen der Pandemie ein nächster Besuch in
Trossingen fällig, bei dem Johannes Ehrengast des Deutschen Harmonikamuseums sein wird, Spezialführungen durch die Ausstellungen und auf Hohners Spuren durch die Innenstadt erhält – und sicher auch einen Blick in die MundharmonikaFertigung der Firma Hohner werfen darf.
Von Seiten der musisch veranlagten Reutlinger Familie besteht offenbar großes Interesse, wieder in die Musikstadt zu kommen. Mutter und Sohn schreiben: „Der Besuch in Ihrem Museum blieb unvergesslich und wird sicher nicht der letzte gewesen sein! Martina Trost-Gelse mit Johannes Gelse.“