Mit Handpuppe „Sissi“Hygieneregeln lernen
DRK will Kindern spielerisch Nies-Etikette, Abstandhalten und Co. vermitteln
- Die Handpuppe Sissi hält nichts von Hygieneregeln. Wie wichtig die aber in der heutigen Zeit sind, will das Deutsche Rote Kreuz Kindern mit eben dieser beibringen. Spielerisch sollen die Kleinen lernen, wie viel der coronabedingte Mindestabstand ist und wie man am besten niesen sollte.
„Sissi ist ein echtes kleines Dreckschweinchen“, erzählt Ricarda Stannecker. Sie ist beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) als Ausbilderin und Koordinatorin für die Schularbeit tätig. Mit Hilfe der Handpuppe Sissi wollen sie Kinder für das Thema Hygiene sensibilisieren. „Sissi macht zum Beispiel einiges falsch. Das zeigen wir den Kindern und fragen, wie man es besser machen könnte“, führt Stannecker aus. Die Handpuppe niest beispielsweise – allerdings nicht in die Armbeuge. „Die Kinder enttarnen dann diesen Niesund Husten-Etikette-Fehler schnell“, erzählt die Ausbilderin.
Auch das Abstandhalten ist ein Thema in der Schulung: Mit einem gebastelten Virus, der an einem 1,5 Meter langem Band befestigt ist, erhalten die Kinder ein Gefühl dafür, wie weit der empfohlene Abstand ist. „Wir haben beispielsweise auch eine fluoreszierende Creme, die die Kinder auf die Hände bekommen und sie dannn verreiben müssen. In einem Schwarzlichtkasten sehen sie dann genau, wo sich Krankheitserreger verstecken können. Nach dem Händewaschen kontrollieren die Kinder dann, wie gründlich sie waren. „Wir arbeiten auch mit Glitzerpulver“, erzählt Stannecker. Einmal auf der Türklinge verteilt, zeigt sich, wie schnell sich Partikel verteilen können – zum Beispiel, wenn man sich an der Nase kratzt.
Die Idee zu dem Projekt kam den Initiatoren bereits im Frühjahr. Einfälle wurden gebündelt und dann zu einem Pilotprojekt ausgearbeitet, das ab kommenden Jahr landesweit an Schulen und Kindergärten angeboten werden soll. „Wir starten am 12. Januar mit der ersten Hygieneschulung“, sagt Stannecker. Die Kurse
dauern rund 90 Minuten – coronakonform, wie die Koordinatorin erklärt: „Wir gehen direkt in die Schulen, natürlich unter Einhaltung aller Vorgaben und Lüftungsregeln und ausschließlich mit FFP2 Masken und genug Zeit das Material im Wechsel zu desinfizieren“
Die Übungen passen die Mitarbeiter je nach Alter der Gruppenteilnehmer an. „Wir zeigen den älteren
Grundschülern auch den richtigen Umgang mit dem Mund-Nasenschutz“, sagt Stannecker. Sie zeigen, dass er zwar wichtig ist, aber auch Gefahren birgt, wenn sich bei mehrmaligem Gebrauch dort Bakterien einnisten.
Die Hygiene-Schulung bietet der DRK-Kreisverband jeweils als Kurs für Kindergärten, für die erste und zweite Klasse sowie für die dritte und vierte Klasse an. Das Projekt wird durch den Corona-Nothilfefonds des DRK gefördert. www.juniorhelfer.com/hygiene. Interessierte können sich bei Ricarda Stannecker per Mail melden: ricarda.stannecker@drktut.de