Zukunft trotz Armut und Entwurzelung: Leser unterstützen
Rekordsumme an Spenden zeigt: Menschen rücken im Jahr der Pandemie enger zusammen
- 4900 Euro wird auch jedes der von Spaichingen aus vorgesehenen Projekte im Rahmen der aktuellen Weihnachtspendenaktion bekommen. Eine Rekordsumme, die zeigt, dass in diesem Jahr der Pandemie entgegen aller lautstarker spaltender Stimmen, die Menschen solidarischer sind und enger zusammen rücken.
Das sind die Projekte, die mit diesem Geld unserer Leser weiter voran getrieben werden und die alle sehr stark unter den Einschränkungen der Pandemie leiden. Denn in den Ländern, in denen Spaichinger Missionare und Gruppen tätig sind, sind weder die gesundheitlichen, noch die sozialen Voraussetzungen entsprechend gegeben.
Die Claretiner-Patres bauen in der indischen Provinz Chennai ein Zentrum für Alkohol- und Drogenabhängige auf, das sich sowohl der
Heilung als auch der Prävention widmet. Pater Joseph Victor Doss arbeitet in dem Zentrum mit. Er hat den Vater im Alter von neun Jahren durch Herzinfarkt verloren, 16 Jahre später die Mutter durch Krankheit. Sein zwei Jahre jüngerer Bruder geriet an falsche Freunde, wurde alkoholabhängig , schaffte den Ausstieg und starb ein Jahr später an einer plötzlichen Nerveninfektion. Bedeutet: Der Claretinerpater hat im eigenen nächsten Umfeld erlebt, wie zerstörerisch Alkohol und Drogen sein können und wie schwer der Kampf dagegen ist. Zudem ist in Indien gerade in den benachteiligteren sozialen Gruppen Alkohol ein großes Problem, auch weil der Stoff durch staatliche Läden so leicht zugänglich ist.
Die Claretiner kümmern sich aber auch um die Familien, die Kinder, die besonders durch alkoholabhängige Eltern betroffen sind. Und: Prävention und Aufklärung in Kursen und Projekten sowie Schulen ist ein wichtiger Aspekt. Kinder, die auf diese Weise in ihren Familien stabilisiert werden, haben eine deutlich bessere Zukunftsperspektive.
Das zweite Projekt ist das des Spaichinger Vereins „Visions for Tanzania“. Hier wird Kinder durch Unterstützung einer Schule Bildung ermöglicht. Zum anderen bemühen sich die Vereinspartner, Kinder aus einem Waisenhaus, das aufgelöst wurde, in andere Häuser zu vermitteln, um ihnen eine Zukunft zu ermöglichen. Auch hier geht es unter anderem um die materielle Ausstattung.
Drittes Projekt ist das der Ancillae-Mitschwestern der Spaichinger Schwester Theresia Steidle im indischen Mumbai. Hier kümmern sich die Schwestern rund um Schwester
Marykutty um Schulkinder in den Armengebieten, wo Flüchtlinge aus ländlichen Gebieten leben, in denen sie nicht mehr genügend anbauen können. Gerade jetzt in Pandemiezeiten mit teils vollständigem Lockdown fiel für diese oft als Tagelöhner lebenden Eltern nicht nur das Einkommen, sondern für die Kinder auch die Schulspeisung weg. Hier leisten die Schwestern Nothilfe, vor allem, um die Kinder nicht in eine Abwärtsspirale zu verlieren.
Das vierte Projekt, das von Spaichingen aus unterstützt wird, ist das der Claretiner-Schwestern in Brasilien. Dort versuchen die Schwestern, durch Agroindustrie und Umweltzerstörung entwurzelte Familien aus traditionellen Bevölkerungsgruppen durch Kultur und Bildung so zu verankern, dass sie zu ihrem Lebensraum nicht auch noch Kultur und Werte verlieren und so in einen Strudel von Vernachlässigung und Verarmung stürzen. Mit dem Geld aus unserer Spendenaktion werden Kurse gegeben, Aufklärungsarbeit betrieben und so vor allem Kindern und Jugendlichen, aber auch den Familien Halt und Perspektive der Selbstbestimmung und des bewussten Lebens vermittelt.
Das fünfte und letzte aus Spaichingen
unterstütze Projekt ist die Arbeit von Pater Otmar in Bamako/ Mali. Der Spaichingen Pater arbeitet in der Verständigung von Muslimen und Christen in gemischt-religiösen Familien. Friedensarbeit zwischen den Religionen ist gerade in Mali essenziell. Diese Friedensarbeit umfasst aber auch die weiteren Aktivitäten wie: Studiengelder für junge Menschen, der Kauf von Nähmaschinen für junge Frauen zum Aufbau einer eigenen Lebensperspektive, dringende Nothilfe wenn ein medizinischer Notfall entsteht und anderes. Pater Otmar ist erst vor wenigen Monaten in Spaichingen gewesen und hat ausführlich für unsere Leser in einem Interview von seiner Arbeit berichtet.