Das Augenmerk gilt der eigenen Abwehr
Nach verspielter 4:1-Führung gegen München will Schwenningen mehr Stabilität erreichen
(wit) - Der dicht gedrängte Spielplan in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) kommt den Schwenninger Wild Wings durchaus zu Gute. Bereits am Dienstag gastiert die Mannschaft von Trainer Niklas Sundblad um 18.30 Uhr beim ERC Ingolstadt. „Wir sind froh, dass wir gleich wieder spielen. Wir wollen die Enttäuschung des Münchner Spiels vergessen machen“, sagt der schwedische Coach.
Gegen den Liga-Krösus aus der bayrischen Landeshauptstadt zu verlieren, ist keine Schande. Dabei eine 4:1-Führung zu verspielen, wirft aber schon Fragen auf. Wie konnte diese Partie, die Schwenningen in den ersten 20 Minuten so brillant bestritt und deutlich führte, noch verloren werden? „Ich weiß es nicht“, war selbst Kapitän Travis Turnbull ratlos. Der 34-jährige Deutsch-Amerikaner hatte in Überzahl für das 2:1 gesorgt. „Die Niederlage ist sehr ärgerlich. Die Siegchance war bis kurz vor Schluss da. Wir müssen die Sache analysieren“, meinte Turnbull.
Dies ist passiert, wie Sundblad erklärt, der wie sein Team „sehr, sehr enttäuscht“war. Nun hofft er wie Stürmer Tyson Spink, dass man nach der „bitteren Erfahrung die richtigen Lehren“zieht. Deshalb konzentrierten sich die Wild Wings im Training auf das Spiel in der eigenen Defensivzone. Schließlich habe man, so Sundblad, „viel zu viele Chance zugelassen, sind nicht mehr stabil gestanden“. Und wenn man München „dieser absoluten Topmannschaft den kleinen Finger gibt, nimmt sie die ganze Hand“, erklärte der Schwenninger Übungsleiter.
Nach vorne gab es für die Wild Wings, bei denen anfangs jeder Schuss ein Treffer war, in den Dritteln zwei und drei kaum noch Entlastungsangriffe. Das sieht Sundblad aber als nicht so gravierend an. „Entscheidend ist, dass wir wieder zu unserer defensiven Stabilität finden.“Und der SERC-Trainer verstärkt nun die Abwehr, der etatmäßige Stürmer
Marius Möchel rückt von der vierten Sturmreihe in die Verteidigung als siebter Abwehrspieler. „Es ist besser in der Abwehr mehr Tiefe zu haben, als zwölften Stürmer haben wir ja David Cerny“, sagt Sundblad. Das Tor der Wild Wings wird am Dienstag erneut die Nummer eins, Joacim Eriksson, hüten.
Der ERC Ingolstadt und der SERC Schwenningen standen sich am ersten Spieltag, 20. Dezember, schon in der Automobilstadt gegenüber, der SERC siegte damals dank eines überragenden Eriksson und durch Tore von Alexander Weiß und Jamie MacQueen 2:1, holte erstmals in der DEL-Historie in Ingolstadt einen Dreier. Bei den hoch gehandelten Bayern holpert es immer noch. Am Freitag unterlagen die Schanzer im Derby in Augsburg 3:6. Die Truppe von Trainer Doug Shedden ist mit zehn Punkten aus sieben Spielen Tabellenvierter. Die Wild Wings holten 14 Zähler aus acht Partien
und belegen Rang drei.
Der dänische Stürmer Frederik Storm fällt aktuell bei Ingolstadt aufgrund einer Unterkörperverletzung voraussichtlich vier Wochen aus. Neuzugang Daniel Pietta darf nun – nachdem er eine Sperre wegen einer rassistischen Geste abgesessen hat – sein erstes Saisonspiel bestreiten. Die Wild Wings werden am Dienstagmorgen noch trainieren und gegen elf Uhr nach Ingolstadt fahren.