Aktuell gehäuft Betrugsversuche am Telefon
In den letzten Tagen hat es erneut zahlreiche Betrugsversuche bei älteren Menschen per Telefonanrufe gegeben. Allein am Dienstagnachmittag verzeichnete das Polizeipräsidium Konstanz knapp 50 gemeldete Betrugsversuche am Telefon von Seniorinnen und Senioren.
Drei Betrugsmaschen wurden hierbei besonders oft verwendet. Beim „Enkeltrick“geben sich die Betrüger entweder als ein Enkelkind oder einen nahen Verwandten beziehungsweise Bekannten aus. Sie geben vor in einer finanziellen Notlage zu stecken und dringend Geld zu benötigen. Sei es der Verkehrsunfall, ein Haus- oder Wohnungskauf oder auch zahlreiche andere Gründe. Der geforderte Betrag beläuft sich meist auf mehrere tausend Euro. Oft gibt das vermeintliche Enkelkind an, dass es selbst das Geld nicht abholen könne. Deswegen werde ein angeblicher Bekannter vorbeikommen, um dieses abzuholen. Eine Abwandlung davon ist der sogenannte „Schockanruf“, wobei der betrügerische Anrufer als vermeintlicher Enkel, Verwandter oder Bekannter eine absolute finanzielle Notlage schildert, sei es eine Kautionszahlung, um eine drohende Haft abwenden zu können, oder ein schrecklicher Unfall, bei welchem man dringend Geld für eine Behandlung benötige. Beim „falschen Polizeibeamten“geben sich die Betrüger als Polizeibeamte aus, sei es vom LKA, BKA oder der örtlichen Polizeidienststelle. Eine der vielen Storys: In der Nachbarschaft sei ein Räuber oder Einbrecher geschnappt worden, der eine Notiz mit dem Namen der Angerufenen dabei gehabt habe. Zum vermeintlichen
Schutz vor Einbruch sollen die Angerufenen ihre Wertsachen dem vermeintlche Polizisten übergeben. Die Polizei warnt eindringlich vor diesen Betrugsmaschen und rät:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen.
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich nicht drängen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und fragen Sie nach.
- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehende Personen. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie die Polizei unter der Nummer 110. Die Täter sind versiert und verfügen über technische Möglichkeiten das Telefon älterer Anschlüsse zu manipulieren. Deshalb warten Sie nach dem Auflegen erst eine Weile ab beziehungsweise wählen Sie erst eine willkürliche Nummer, legen Sie erneut auf und wählen dann die 110.
- Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt).
- Bewahren Sie Ihre Wertsachen, höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach. (pz)