Mona allein in Melbourne
Tennisspielerin Barthel verhindert das kollektive deutsche Frauen-Aus in Runde eins
(SID/dpa) - Jan-Lennard Struff verließ den Melbourne Park nach seinem „Katastrophen“Spiel schwer geknickt. Der 30-Jährige hätte nur allzu gerne darauf verzichtet, die ohnehin schon stark durchwachsene deutsche Bilanz bei den Australian Open noch weiter zu trüben.
„Ich bin mega enttäuscht“, sagte Struff nach seiner 6:7 (2:7), 6:7 (5:7), 1:6-Niederlage gegen den Australier Christopher O’Connell – eine Formulierung, wie man sie schon so oft in den Anfangstagen des ersten Jahreshighlights von deutschen Profis gehört hat. Auch für Yannick Hanfmann kam am Dienstag das (allerdings weniger überraschende) Turnier-Aus mit einem 3:6, 3:6, 4:6 gegen den starken Russen Andrej Rubljow.
Zuvor waren bei den Frauen Angelique Kerber, Andrea Petkovic und Laura Siegemund gescheitert, die immer wieder von Fußproblemen ausgebremste Mona Barthel (Neumünster) verhinderte mit ihrem 3:6, 6:4, 6:4-Erfolg gegen die Italienerin Elisabetta Cocciaretto ein komplettes deutsches Debakel. „Ich habe eine lange Zeit nicht gespielt. Dass ich jetzt die erste Runde gewonnen habe, ist fantastisch“, sagte die 30-Jährige.
Nun versuche sie „so lange wie möglich, die deutsche Fahne noch hochzuhalten“. Zunächst gegen Karolina Muchova (Tschechien/Nr. 25).
„Die Ausbeute ist nicht so schön“, bilanzierte Hanfmann nach seinem durchaus couragierten Auftritt: „Ich glaube, dass wir auch schlechte Auslosungen hatten.“Für den Weinheimer geht es jetzt noch im Doppel weiter: Er ersetzt den verletzten Andreas Mies und tritt mit French-OpenChampion
Kevin Krawietz an. Dann ist Jan-Lennard Struff nur noch Zuschauer – obwohl er beim ATP Cup noch vor wenigen Tagen in Milos Raonic (Kanada) und Dusan Lajovic (Serbien) zwei Profis der Top 30 geschlagen hatte. „Ich hatte wirklich gehofft, dass ich den Schwung vom ATP Cup mitnehmen kann“, sagte Struff. „Ich habe versucht, mich immer wieder aufzuraffen. Aber es war heute leider eine Katastrophe.“