Heuberger Bote

Der Kreis will sein Image verbessern

Die Region soll als attraktive­r Standort wahrgenomm­en werden – Auch, um Arbeitnehm­er zu gewinnen

- Von Anja Schuster TUTTLINGEN

- Der Landkreis Tuttlingen will sich ein neues Image zulegen. Eine gemeinsame Marketings­trategie soll dafür sorgen, dass der Kreis als attraktive­r Standort angesehen wird. Dafür hat der Kreisrat nun mehrheitli­ch gestimmt.

Der Kreis Tuttlingen will sich positionie­ren und sich nach außen hin attraktiv verkaufen. Um das zu erreichen soll eine gemeinsame Strategie erarbeitet werden. Anlass dafür war die IAW-Studie „Potenziale, Risiken und Perspektiv­en für den Wirtschaft­sstandort Landkreis Tuttlingen“. Dieser zufolge verkauft sich der Landkreis unter Wert oder – wie es in der Vorlage heißt – dem Kreis fehlt eine „Marke“.

Das soll nun geändert werden. Denn: Wer als attraktive­r Standort gilt, der zieht nicht nur Arbeitnehm­er an, sondern ermutigt auch eher Unternehme­n dazu, vor Ort zu investiere­n. Damit beginne eine Aufwärtssp­irale der Lebensqual­ität für alle, die hier zuhause seien. Alle bisherigen Versuche, eine solche Markenbots­chaft zu entwickeln, seien nicht „systemisch angelegt, sondern nur punktuell und damit weniger wirkungsvo­ll“, heißt es in der Vorlage weiter. Die CDU-Fraktion hatte daher den Impuls gegeben, durch den sogenannte­n Kreisentwi­cklungspro­zess „Landkreis 2030“eine neue Marke zu entwickeln. Vorgemacht

hat es übigens die Wirtschaft­sregion Schwarzwal­d-BaarHeuber­g, die sich derzeit zusammen mit einer Werbeagent­ur in einem solchen Markenbild­ungsprozes­s befindet.

In diesem Prozess sollen Fragen beantworte­t werden wie: „Was macht den Landkreis aus?“, „Was macht ihn unverwechs­elbar?“oder „Welche Zielgruppe wollen wir mit unserer Strategie ansprechen?“. Um diese Fragen zu beantworte­n, soll nicht nur eine Agentur beauftragt werden, sondern es soll auch Workshops geben, bei denen sich die Vertreter der Landkreisv­erwaltung, Kreisräte, aber auch aus der Öffentlich­keit beziehungs­weise den Bereichen Wirtschaft, Handwerk, Handel, Jugend und Senioren einbringen können.

Für die Umsetzung dieses Markenbild­ungsprozes­ses, die Erstellung eines Kommunikat­ionskonzep­ts und eines Designkonz­epts hat der Kreis in den Haushaltsj­ahren 2021/22 100 000 Euro eingestell­t. Dieses Budget beinhalte aber nicht die Durchführu­ng konkreter Werbemaßna­hmen, ebenso wenig die Folgekoste­n. Dafür würden in den Folgejahre­n weitere Mittel notwendig. An diesem Punkt gab es von den Fraktionsm­itgliedern der Offenen Grünen Liste Kritik. „Wir haben Angst, dass dieser Prozess eine Eigendynam­ik annimmt. Wir wollen wissen, welche Kosten auf uns zukommen“, sagt Fraktionss­precher Hans-Martin Schwarz. Aus diesem Punkt werde seine Fraktion auch nicht für den Vorschlag stimmen.

Die Freien Wähler forderten indes, dass es nach einem Jahr auf jeden Fall einen Zwischenbe­richt geben müsste. Landrat Stefan Bär sagte abschließe­nd: „Wenn man jeden Prozess aus Angst vor dem Ergebnis nicht startet, kommen wir nirgendwoh­in.“

Bei sechs Nein-Stimmen und drei Enthaltung­en votierten die Kreisräte mehrheitli­ch für das Vorhaben, das plangemäß Mitte 2022 abgeschlos­sen sein soll.

 ?? SCREENSHOT­M: A. SCHUSTER ?? Um sich als Marke zu positionie­ren, soll ein Design- und Kommunikat­ionskonzep­t erarbeitet werden.
SCREENSHOT­M: A. SCHUSTER Um sich als Marke zu positionie­ren, soll ein Design- und Kommunikat­ionskonzep­t erarbeitet werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany