Tendenz bleibt beunruhigend
Nach drei ausgezählten Wahlbezirken sah die Hochrechnung in Trossingen erstmal düster aus: Mit 27 Prozent lag die AfD da ganz weit vorne, schien ihre Wählerbasis deutlich vergrößert zu haben. Am Ende blieben 15,3 Prozent übrig, etwas weniger sogar als bei der Landtagswahl 2016. Aber während sie auf Landesebene auf Platz fünf gefallen ist, bleiben die Rechtspopulisten in Trossingen drittstärkste Kraft.
Vor fünf Jahren war es wohl die Verunsicherung vieler Trossinger ob der Flüchtlinge, die die Stadt aufgenommen hatte, wegen der sie ihr Kreuz rechts außen machten. Derzeit macht die AfD auch mit zunehmend radikaler Kritik an den Corona-Maßnahmen Schlagzeilen. So oder so bleibt die Tendenz in Trossingen beunruhigend umso wichtiger wird es in den kommenden Jahren, hier gegenzusteuern.
Erschreckend ist auch, dass die Wahlbeteiligung in Trossingen stark gesunken ist. 50,8 Prozent der wahlberechtigten Trossinger ganze zwölf Prozent weniger als 2016 – haben ihre Stimme abgegeben. Sicher hat dabei auch die Corona-Pandemie eine Rolle gespielt, aber allein darauf lässt sich die gesunkene Beteiligung wohl nicht zurückführen, schließlich wurde die Möglichkeit der Briefwahl gut angenommen. Die Menschen für Politik zu interessieren und die Wichtigkeit unserer Demokratie zu verdeutlichen - das bleiben die wichtigen Aufgaben, die vor Ort in Angriff genommen werden müssen.