Magna schließt sich Warnstreiks an
Rund 50 Beschäftigte legen in Dürbheim für eine Stunde die Arbeit nieder.
(ak) - Rätschen klappern, Jawoll-Rufe erschallen. Um 13 Uhr am Donnerstag haben sich vor der Magna-Niederlassung in Dürbheim rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Warnstreik versammelt. Am Morgen, um 9 Uhr, waren bereits 250 Beschäftigte von Chiron in Neuhausen ob Eck für eine Stunde in den Warnstreik getreten. Seit Wochen laufen die Tarifverhandlungen der IG Metall in der Metall- und Elektroindustrie. Die zentralen Forderungen: vier Prozent mehr Geld (als Lohnsteigerungen oder als partieller Ausgleich, wenn ein Betrieb in der Krise die Arbeitszeit reduziert), Beschäftigungssicherung, den Strukturwandel mitgestalten sowie die unbefristete Übernahme aller Ausgebildeten.
„Wir haben vier Verhandlungsrunden hinter uns und noch keine annehmbare Lösung gefunden“, berichtet Michael Föst, Geschäftsführer der IG Metall Albstadt. Bisher hätte der Arbeitgeberverband Südwestmetall nur eine Einmalzahlung in 2022 angeboten. Bei bestimmten wirtschaftlichen Voraussetzungen solle die Tariferhöhung zudem automatisch wegfallen, Teile von Weihnachts- und Urlaubsgeld nur nach Betriebserfolg gezahlt werden. Den Alterskündigungsschutz wollten die Arbeitgeber ebenfalls aufweichen.
Den meisten Unternehmen geht es Fösts Einschätzung nach, trotz Corona, noch gut. Bei den Forderungen orientiere sich die IG Metall am Durchschnitt. „Und da sind vier Prozent drin.“Sollte ein Betrieb dazu nicht in der Lage sein, so gebe es immer noch individuelle Lösungen. Bisher würden aber vor allem die Beschäftigten die Kosten der Krise tragen. Auch mangelnden Respekt beklagt Föst.
„Wir sind hier, weil die Arbeitgeber Forderungen stellen, die unannehmbar sind“, sagt Bernd Heym, Betriebsratsvorsitzender bei Magna in Dürbheim. Dort produzieren 125 Festangestellte und 15 Leiharbeiter hauptsächlich für die Automobilindustrie. Kurzarbeit gibt es gegenwärtig keine.