Weltcup im Albstädter Bullentäle: Organisatoren optimistisch
Trotz Corona sollen die Mountainbiker auf ihre Kosten kommen – Entscheidung fällt am Montag – Strecke teils modifiziert
(pm) - Anfang Mai steigt im Albstädter Bullentäle der erste Cross-Country-Weltcup der Saison. Auf dem 4,2 Kilometer langen Rundkurs kämpfen dann die weltbesten Mountainbikerinnen und Mountainbiker um das heißbegehrte erste Leaderjersey der Weltserie. Die Organisatoren rund um die Stadt Albstadt sowie der Agentur Skyder Event und Track Company zeigen sich in einer Pressemitteilung optimistisch, dass die Rennen wie geplant stattfinden können und arbeiten dementsprechend mit Hochdruck an der Strecke, die an einigen Stellen ein kleines Update erhält.
Trotz der Corona-Pandemie soll der Weltcup vom 7. bis 9. Mai im Albstädter Bullentäle stattfinden. Die aktuelle Situation kann zwar kurzfristige und unerwartete Wendungen mit sich bringen, doch bei der Stadt Albstadt geht man aktuell fest davon aus, dass der Weltcup in etwas weniger als zwei Monaten über die Bühne gehen kann. Ob Zuschauer zugelassen werden, wird final Ende des Monats
entschieden, nachdem am 22. März die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder gemeinsam mit der Bundeskanzlerin getagt haben.
Dementsprechend werden seitens der Organisatoren auch bauliche Maßnahmen an der Strecke im Albstädter Bullentäle getätigt. Der 4,2 Kilometer lange und 190 Höhenmeter umfassende Kurs bleibt von der Grundcharakteristik zwar derselbe wie in den Vorjahren, wird an einigen Stellen jedoch modifiziert, sodass die Strecke anspruchsvoller und zugleich auch sicherer wird.
Die größte aktuelle Baumaßnahme befindet sich am sogenannten „Albstadt-Drop“, der sich mittig im Bullentäle befindet und in der Vergangenheit einen großen Publikumsmagneten darstellte. „Wir haben dort die A-Linie etwas modifiziert“, berichtet Ingolf Welsch von der Skyder Event und Track Company, die maßgeblich für den Streckenbau verantwortlich ist. „Die Strecke führt nicht mehr geradeaus über den Drop, sondern erhält oben eine kleine Schlaufe, bevor die Fahrerinnen und Fahrer dann seitlich auf die bestehenden Holzelemente auffahren. Anschließend fahren sie dann über den großen Anlieger in die Teufelswellen.“Diese Umbaumaßnahme wurde in erster Linie aufgrund von Sicherheitsaspekten angegangen. „Wir haben festgestellt, dass hier 2019 sehr hohe Geschwindigkeiten erreicht wurden und die Athletinnen und Athleten bei der Ausfahrt aus dem Albstadt-Drop im großen Anlieger enorme Höhen erreicht haben. Das Risiko, dass hier jemand heftig stürzt ist zu groß, weshalb wir mit den Umbauarbeiten die Geschwindigkeiten etwas reduzieren wollen.“
Auch an anderen Stellen wurde bereits umfangreich gearbeitet. Im Dual Climb sowie im Devils Corner wurden die Holzbrücken erneuert, da diese witterungsbedingt nicht mehr den statischen Anforderungen genügten. Weitere Streckenabschnitte erhielten in Bezug auf die Wetterfestigkeit und den Erosionsschutz ein Update. „Die jeweiligen Passagen sind gleich zu befahren wie in den Vorjahren. Im Grunde handelt es sich bei diesen Maßnahmen lediglich um eine bauliche Umstrukturierung, um den Kurs standsicherer zu machen“, berichtet Welsch.
Die Strecke im Bullentäle gilt innerhalb der Szene zwar als eine der physisch anspruchsvollsten im Weltcupzirkus, nichtdestotrotz gibt es aus Sicht des Weltverbandes UCI noch einige Abschnitte, die modifiziert werden könnten, damit die Abfahrten kürzere Erholungszeiten bieten. Dementsprechend erhalten die Teufelswellen sowie der letzte lange Slalom-Downhill kurz vor dem Ziel noch einige kleine Sprünge. „Damit wird es einfach noch schwerer, sich in den Abfahrten zu erholen und der Kurs wird etwas selektiver. Wir kommen damit einem Wunsch der UCI nach, den wir ohne großen Aufwand umsetzen konnten“, zeigt sich Ingolf Welsch mit den bisherigen Baumaßnahmen zufrieden.
Weitere Modifizierungen sind aktuell in Arbeit oder werden noch angegangen. Spätestens am 24. und 25. April soll die Strecke dann komplett weltcuptauglich sein, da an selbigem Wochenende das hochdotierte HCBundesligarennen in Heubach stattfindet. Auf der Ostalb wird wohl ein Großteil der Weltelite am Start stehen. Deshalb ist es gut möglich, dass etliche Profis anschließend direkt nach Albstadt reisen und schon zwei Wochen vor den Wettkämpfen im Bullentäle und der Region trainieren werden. Darauf wollen alle Beteiligten vorbereitet sein.