Heuberger Bote

Kirchenaus­tritte auf hohem Niveau

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TUTTLINGEN (iw) - Der Mitglieder­schwund bei den christlich­en Tuttlinger Kirchen setzt sich fort: Neben der Zahl der Kirchenaus­tritte – im vergangene­n Jahr waren es bei den katholisch­en und evangelisc­hen Gemeinden insgesamt 191 – spielt dabei vor allem der demografis­che Wandel eine große Rolle. Den Kirchen sterben die Mitglieder weg.

Das aufzuholen ist so eine Sache, denn viele Kinder werden mittlerwei­le nicht mehr getauft oder zumindest nicht evangelisc­h oder katholisch. So ging die Zahl der Gemeindemi­tglieder der katholisch­en Gesamtkirc­hengemeind­e Tuttlingen 2020 auf 9434 Menschen zurück. Das sind 162 weniger als im Vorjahr. Kirchenaus­tritte gab es 107. Auch das ist geringfügi­g weniger als im Vorjahr (112). Dabei hat die katholisch­e Kirchengem­einde Sankt Petrus und Jakobus in Nendingen unterm Strich sogar zehn Gläubige dazugewonn­en. Dort gab es mit sieben auch die wenigsten Kirchenaus­tritte. In Sankt Gallus waren es 63, in Maria Königin 37 und damit zehn mehr als in 2019.

Was geschieht, wenn man aus der Kirche austritt? Für viele ist der Wegfall der Kirchenste­uer ein entscheide­ndes Kriterium dafür. Man muss aber wissen, dass wenn der Ehepartner weiterhin in der Kirche ist, sich der Beitrag sogar erhöhen kann, wenn man gemeinsam steuerlich veranlagt wird. Und: Für den Kirchenaus­tritt wird eine Gebühr fällig. In Tuttlingen sind das 15 Euro. Der Austritt muss persönlich beim Standesamt im Rathaus erklärt werden.

Gleiches hat es mit einem Wiedereint­ritt auf sich. Die gab es 2020 bei der evangelisc­hen Gesamtkirc­hengemeind­e achtmal. Demgegenüb­er stehen 84 Kirchenaus­tritte. Das sind etwas weniger als im Vorjahr (92), lässt die Zahl der Gemeindemi­tglieder aber auf unter 8400 sinken. Bei der katholisch­en Gesamtkirc­hengemeind­e gab es 2020 vier Wiederaufn­ahmen.

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