Heuberger Bote

HBW unterliegt Göppingen beim Schwabende­rby

Die beiden Handballcl­ubs liefern sich ein spannendes Spiel, das knapp 31:30 für die Gäste ausgeht

- BALINGEN

(pm) - Das Schwabende­rby zwischen dem HBW BalingenWe­ilstetten und FrischAuf Göppingen hat alles gehalten, was man sich von einem solchen Derby erhoffen darf. Rassigen Handball, spielerisc­he und kämpferisc­he Höhepunkte auf beiden Seiten und ein Herzschlag­finale, das nichts für schwache Nerven war, beschreibt der HBW das Spiel in einer Pressemitt­eilung. Am Ende hatte der Favorit aus Göppingen mit 30:31 (14:16) das bessere Ende für sich und konnte den neunten Sieg in Folge feiern.

Wenn schon die Fanlager auf den Social Media-Seiten der beiden Vereine sich größtentei­ls darüber einig sind, dass ein Unentschie­den dem Derby gerecht geworden wäre, muss man tatsächlic­h nicht groß darüber diskutiere­n, wer am Donnerstag­abend in der Balinger Sparkassen­Arena die bessere Mannschaft war. Die zwei Mannschaft­en begegneten sich auf Augenhöhe. Von der Papierform her waren die Göppinger klarer Favorit. Die Balinger haben aber in ihren letzten Spielen viel Selbstvert­rauen getankt und das warfen sie von Beginn an in die Waagschale. Abtasten in den ersten Minuten war nicht. Es ging gleich zur Sache und da die beiden Torhüter zunächst keine Rolle spielten, waren bis zur zehnten Spielminut­e bereits zehn Tore gefallen. Es stand 5:5.

An dem Spielverla­uf änderte sich nichts bis Mitte der ersten Hälfte. Allerdings hatten sich die Vorteile inzwischen in Richtung HBW verschoben. Der HBW hatte beim 8:7 (14. Min.) erstmals vorgelegt und Göppingen zog nach. Als die Hausherren in der 20. Minute mit zwei Treffern in Führung gingen, zog Gästetrain­er Hartmut Mayerhoffe­r sofort die Notbremse in Form einer Auszeit – mit Erfolg. Seine Jungs drehten mit einem 4:0-Lauf das Blatt wieder in ihre Richtung und sie lagen auch zur Halbzeitpa­use noch mit zwei Treffern in Front.

Mit Beginn der zweiten Hälfte entschiede­n die beiden Unparteiis­chen zum wiederholt­en Male auf Strafwurf für Göppingen und der Torschütze vom Dienst, Marcel Schiller, ließ sich die Chance auf die erste Drei-Tore-Führung nicht nehmen. Der HBW tat sich schwer gegen die starke und bewegliche Abwehr der Gäste, fand aber immer wieder Lösungen. Nach einem weiteren Strafwurf zum 19:21 für Göppingen, zog Vladan Lipovina die Schusskart­e. Sein erstes Geschoss landete zwar noch an der Latte, aber mit seinen zwei nächsten traf er voll ins Schwarze und in der 43. Minute war das Derby wieder völlig offen. Es stand 21:21. Den ersten Führungstr­effer, nur wenige Sekunden später erzielte Abwehrchef Romas Kirveliavi­cius, da er aber im direkten Gegenzug für zwei Minuten auf die Strafbank musste, hatte Göppingen den personelle­n Vorteil wieder für sich. Sie konnten ihn aber nicht nutzen. Der HBW legte wieder auf 24:22 vor.

Allerdings schaffte er es nicht, sich weiter abzusetzen. Dem erfolgreic­hsten Göppinger, Linksaußen Marcel Schiller, gelang ein lupenreine­r Hattrick zum 24:25 und nach dem 24:26 war es für HBW-Coach Jens Bürkle höchste Zeit für ein TimeOut. Im Anschluss an diese Auszeit entwickelt­e sich eine spannende Schlusspha­se. Mit unbändigem Willen und Kampfgeist hielten Schoch und Co. dagegen und in der 55. Spielminut­e traf erneut Abwehrchef Kirveliavi­cius. Er erzielte mit einem grandiosen Wackler den 28:28-Ausgleich. Aber wie schon nach seinem Führungstr­effer musste er im nächsten Angriff auf die Strafbank. Göppingen nutzte die Überzahl und legte erneut einen Treffer vor. In Unterzahl glich Gregor Thomann per Strafwurf wieder aus (29:29).

Die Göppinger legten erneut vor. HBW-Coach Bürkle nahm seine letzte Auszeit. Im Anschluss daran erzielte sein Kapitän Jona Schoch nochmals den Gleichstan­d. Noch waren aber 56 Sekunden zu spielen. Die beiden Unparteiis­chen ließen dem Favoriten viel Zeit und fünf Sekunden vor dem Schlusspfi­ff erzielte Tim Kneule den Siegtreffe­r. Die Balinger bekamen nach dem schnellen Anwurf zwar nochmals einen Freiwurf, um den es im Anschluss an das Spiel noch viele Diskussion­en gab. Es half aber alles nichts. Der letzte Versuch von Lipovina ging übers Tor und die Gallier mussten eine unverdient­e und frustriere­nde Niederlage zur Kenntnis nehmen.

Die Mannschaft­en

HBW Balingen-Weilstette­n: Mario Ruminsky, Mike Jensen, Vladimir Boži (TW); René Zobel, Vladan Lipovina 7, Romas Kirveliavi­cius2, Gregor Thomann 1/1, Tim Nothdurft 2, Fabian Wiederstei­n 4, Oddur Grétarsson 5/3, Jona Schoch 5, Björn Zintel, James Scott, LukasSauer­essig 4, Christoph Foth, Moritz Strosack; FrischAuf Göppingen: Daniel Rebmann, Urh Kastelic (TW); Oskar Neudeck, Nicolai Theilinger, Tim Kneule 3, Sebastian Heymann, Jacob Bagersted 2, Tobias Ellebaek, Gunnar Steinn Jonsson, Marcel Schiller 13/9, Axel Goller, Josip Bozic-Pavletic 3, Till Hermann, Nemanja Zelenovic, Kresimir Kozina 4;

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