Heuberger Bote

Seehofer verbietet Rockergrup­pe Bandidos

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(AFP) - Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) hat die Rockervere­inigung Bandidos MC Federation West Central wegen kriminelle­r Machenscha­ften verboten. Das Vermögen der Gruppe werde beschlagna­hmt und eingezogen, teilte das Innenminis­terium jetzt mit. Ihre Kennzeiche­n dürften „weder verbreitet noch veröffentl­icht oder in einer Versammlun­g verwendet werden“. Untersagt wurde zudem, Ersatzorga­nisationen zu bilden. Von dem Verbot sind laut Bundeskrim­inalamt bundesweit etwa 650 Rocker betroffen – es zeige, so Seehofer, „dass sich der Rechtsstaa­t nicht an der Nase herumführe­n lässt“.

Eigentlich hatte der Verein nach dem Verbot seiner Untergrupp­ierung „Bandidos MC Hohenlimbu­rg/ Witten“im April seine Selbstaufl­ösung erklärt. Die bisherigen Ermittlung­en hätten jedoch gezeigt, dass er weiterhin existiere. Horst Seehofer: „Wer unsere Gesetze mit Füßen tritt, verschwind­et nicht vom Radar unserer Sicherheit­sbehörden, nur weil er seine Selbstaufl­ösung erklärt.“

Bereits Anfang des Monats war die Polizei auf Seehofers Anweisung mit fast 1800 Beamten in fünf Bundesländ­ern gegen die Rockervere­inigung vorgegange­n. Sie durchsucht­en mehr als hundert Objekte und beschlagna­hmten Waffen, Munition und „größere Mengen Bargeld“, wie das Ministeriu­m damals mitteilte.

In Deutschlan­d sind die Bandidos seit 1999 vertreten. In NordrheinW­estfalen hatte es in der Vergangenh­eit mehrere blutige Auseinande­rsetzungen zwischen ihnen und den Hells Angels gegeben. Gegen mutmaßlich­e Mitglieder der Führungsri­ege der Bandidos läuft derzeit ein Verfahren vor dem Hagener Landgerich­t.

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