Durchhausener wollen der alten Dorfkirche neues Leben geben
Beim Bürgerworkshop bildet sich eine Arbeitsgruppe, die am 14. Juli ihr erstes Treffen hat
- Seinen begonnenen Weg der Bürgerbeteiligung geht Durchhausens Bürgermeister Simon Axt konsequent und lässt sich auch durch Corona nicht aufhalten. Im Juni startete er die Bürgerbeteiligung mit einer Online-Veranstaltung und einer Umfrage. Jetzt folgte der nächste Schritt: die erste Bürgerwerkstatt zu den Themen Alte Dorfkirche, Platzgestaltung Ortsmitte und Lebensmittelversorgung in
Durchhausen. Mit Erfolg: Am Ende hatte sich eine elfköpfige Arbeitsgruppe für die Alte Kirche formiert.
Via Zoom trafen sich knapp 30 Durchhauser. Den Abend moderierte Thomas Uhlendahl vom Büro für nachwirkende Kommunikation aus Freiburg. Bürgermeister Axt freute sich bei der Begrüßung sichtlich, dass nun ein weiterer Schritt getan werden kann.
Zum Einstieg in die Diskussion stellte Peter Gißler aus Bollschweil (Nähe Freiburg) die Dorf-Genossenschaft
„Bolando“vor. Das erste genossenschaftlich geführte Dorfgasthaus ist ein Beispiel für bürgerbeteiligte Selbstständigkeit. In den Jahren 2005 bis 2010 hat ein achtköpfiges Team ein Konzept für das Dorfgasthaus als Genossenschaft entwickelt. Er stellte ausführlich die Meilensteine von der Planung bis zur Eröffnung 2010 und die Entwicklung bis heute dar. Die Genossenschaft führt das Dorfgasthaus mit 90 Plätzen im Innenbereich und 40 Plätzen draußen. Als Erweiterung gibt es Kleinkunstangebote,
welche durch den angegliederten Förderverein Bolando Kultur Verein organisiert werden.
Uhlendahl erläuterte die Umfrageergebnisse. So würden rund 42 Prozent gelegentlich, 34 Prozent häufig und 15 Prozent voraussichtlich häufig beim angedachten TanteM-Lebensmittelversorger einkaufen. Insgesamt wären den Kunden frisches Obst und Gemüse wichtig, Backwaren wären ihnen etwas weniger wichtig, und ein Schreibwarenangebot sahen die Befragten eher als verzichtbar an. Die Idee eines Kultur-Cafés in der Alten Dorfkirche sahen 34 Prozent als unwichtig, andere 34 Prozent aber als sehr wichtig an. Zwölf Prozent der Befragten, also rund acht bis neun Personen, gaben an, sich intensiv und aktiv mit diesem Projekt beschäftigen zu wollen. Weiter ging Uhlendahl auf die vielen weiteren Antworten ein, wozu man die Alte Dorfkirche nutzen könnte, zum Beispiel für Nahversorgung, als Dorfbibliothek, für VHS-Kurse und Vorträge, als generationenübergreifender Treffpunkt, für E-Ladesäulen, Gartenfeste und Dorfweihnachten.
In drei Diskussionsrunden wurde gestartet: Eine Gruppe beschäftigte sich mit der Nahversorgung im Dorf, und dazu war auch Christian Maresch vom SB-Lebensmittelmarkt Tante-M live dabei. Hier wurden diverse Ansätze gefunden, an welchem Ort sich dieses Geschäft niederlassen könnte. Eine weitere Gruppe beschäftigte sich mit der Gestaltung der Ortsmitte und wie Optimierungen vorgenommen werden können.