Trainingsparcours erhält Auszeichnung
Warum die Gewinner ihren Preis – eine Reise nach Berlin – aber nicht wahrnehmen
- Engagement lohnt sich – das haben jüngst die Initiatoren des Trainingsparcours „Wuschel bewegt uns alle“erfahren.
Im Frühjahr war der Bewegungspfad von Eltern und Kindern in der Gemeinde geplant und umgesetzt worden. Nun ist das Projekt von der Organisation „Children for a better world“ausgezeichnet worden. Diese hatte bereits die Finanzierung des Parcours übernommen.
„Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet und wussten erst gar nicht, dass es den Wettbewerb gibt“, berichtet Katharina Kaltenbach, die gemeinsam mit Linda Witzig das Projekt angestoßen hatte.
Doch mit der Bewerbung um die Finanzierung der bedruckten Schilder sei das Projekt automatisch auch in den Wettbewerb mit der Organisation aufgenommen worden. Mit Erfolg, wie sich nun zeigte. Aus mehr als 80 Bewerbungen ist der Parcours als eine der besten acht ausgewählt worden.
Entstanden war die Idee zu dem Bewegungspfad, weil das Kinderturnen in der Halle coronabedingt ausfallen musste. Neben den Übungsleiterinnen halfen auch Kinder und Jugendliche
aus dem Ort mit: Zum Beispiel indem sie die Übungen auswählten und ausprobierten. Auch die Gestaltung der Schilder wurde von Jugendlichen aus dem Ort übernommen, wie Kaltenbach berichtet.
„Das ist eine wirklich tolle Geschichte“, sagt Seitingen-Oberflachts Bürgermeister Jürgen Buhl. „Die Auszeichnung ist ein Zeichen, dass in der Gemeinde mit ehrenamtlichem Engagement viel erreicht werden kann.“Etwa seit Ostern sei der Trainingsparcours, der auf drei Kilometern Länge einmal um den Filder führt, in Betrieb und werde von allen Altersklassen sehr gut angenommen. Elf Stationen sind auf der Strecke zu finden, auf Schildern sind an diesen verschiedene sportliche Übungen erklärt. Verpackt ist das ganze in einer Geschichte um „Wuschel“, ein kleines, grünes Waldmännchen, das durch den Parcours führt.
Eigentlich besteht der Preis des Wettbewerbs aus einer fünftägigen Reise nach Berlin zum „Children Jugend hilft“-Camp. Dort hätten fünf Kinder und zwei Erwachsene aus Seitingen-Oberflacht an verschiedenen Workshops zu Themen wie Projektmanagement, Theaterpädagogik und mehr teilnehmen können, so Kaltenbach. Auch ein Empfang im
Schloss Bellevue bei Schirmherrin und Ehefrau des Bundespräsidenten Elke Büdenbender hätte auf dem Programm gestanden. So groß die Freude über diesen Preis zunächst war, so schmerzlich sei die Entscheidung gewesen, dass die Gewinner aus Seitingen-Oberflacht nicht daran teilnehmen werden.
Denn das Timing ist ungünstig: Während in Berlin fast schon wieder die Herbstferien bevorstünden, liegt der Workshop für die Kinder aus Baden-Württemberg direkt in der ersten Woche nach den Sommerferien. „Wir haben viel diskutiert und besprochen. Aber gerade nach dem Coronajahr ist es schwierig, die Kinder direkt in der ersten Schulwoche freizustellen“, sagt Kaltenbach.
Zumindest eine Urkunde werde es aber trotzdem noch geben. Und die Chance auf eine weitere Auszeichnung: „Weil wir dort gewonnen haben, wurden wir noch für den deutschen Engagementpreis vorgeschlagen und durften uns vor zwei Wochen dort bewerben“, berichtet Kaltenbach gespannt. Auch eine Weiterentwicklung des Parcours sei bereits in Planung: Zwei Jugendliche aus der Kursstufe 1 arbeiten derzeit an einer App, die den Bewegungspfad mit den neuen Medien verknüpft.