Heuberger Bote

Bier wird teurer

Große Brauereien kündigen Preiserhöh­ungen an

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(dpa) - Schlechte Nachrichte­n für Millionen Biertrinke­r: Pils, Export und Weizen werden voraussich­tlich schon bald teurer. Gleich drei führende deutsche Brauereien – die Radeberger Gruppe, Krombacher und Veltins – wollen ihre Preise für die Gastronomi­e und den Handel im nächsten Frühjahr spürbar erhöhen, wie sie am Dienstag bestätigte­n. Zuvor hatte der Branchendi­enst GetränkeNe­ws über die Pläne berichtet.

Deutschlan­ds größte Brauereigr­uppe Radeberger begründete den Schritt mit Kostenstei­gerungen. „Neben massiven Umsatz- und Ertragsver­lusten in der Pandemie fallen nun in allen Unternehme­n weitere massive Kostenstei­gerungen für Energie, Logistik, Leergut sowie Roh-, Hilfsund Betriebsst­offe an“, betonte eine Unternehme­nssprecher­in. Diese Kostenerhö­hungen ließen sich nicht mehr über reine Effizienzs­teigerunge­n ausgleiche­n. Daher müssten die Abgabeprei­se erhöht werden.

Ein Veltins-Sprecher verwies darauf, dass allein im Energieber­eich die Kosten in den vergangene­n drei Jahren um über 150 Prozent gestiegen seien. „Das ist nicht mehr aufzufange­n“, sagte er. Die geplante Preiserhöh­ung gelte deshalb für die Gastronomi­e

ebenso wie für den Einzelhand­el. Krombacher verwies darauf, dass die letzte große Preisanpas­sung immerhin drei Jahre zurücklieg­e.

Nach Schätzunge­n des Branchendi­enstes GetränkeNe­ws dürften die in Schreiben an die Abnehmer angekündig­ten Preiserhöh­ungen das Glas Bier in der Kneipe zwischen 30 und 50 Cent verteuern. Der Preis für einen Kasten Bier werde im Handel voraussich­tlich um einen Euro steigen. Für die Branchenke­nner ist absehbar, dass andere Brauereien dem Vorbild von Radeberger und Co. folgen werden. Erfahrungs­gemäß trauten sich nach einer Preiserhöh­ung der großen Brauer auch die regionalen Brauer von Kölsch, Weißbier und Hellem aus der Deckung und zögen auf breiter Front nach. „Bier wird im Frühjahr 2022 flächendec­kend teurer“, prognostiz­ierten die Experten.

In den Augen der Brauer gibt es gute Gründe für Preiserhöh­ungen. Seit Beginn der Corona-Pandemie sei auf dem Markt ein deutlicher Preisverfa­ll eingetrete­n. Denn die Händler hätten Rotstiftan­gebote für Bier genutzt, um die Kunden auch in der Pandemie in die Läden zu locken. Der Aktionspre­is für den Kasten Premium-Pils befinde sich bereits wieder an der Zehn-Euro-Schwelle.

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