Am Sparen führt kein Weg vorbei
Eine Trinkflasche, ein Plüschelefant, oft ein Puzzle, fast immer ein Schlüsselanhänger. Es sind Geschenke wie diese, die viele Menschen mit dem Weltspartag verbinden, wie sie ihn als Kind erlebten. Die Aufregung, wenn man sich als junger Sparer etwas aussuchen durfte, nachdem der Bankangestellte das gehortete Geld in Mark und Pfennig im Sparbuch notiert hatte.
Nicht die Geschenke sind es, die den Weltspartag in diesen Tagen anachronistisch wirken lassen. Es ist die Tatsache, dass Banken dafür werben, Geld auf Sparbücher zu legen – mit dem Wissen, dass das in Zeiten von Niedrig-, Null- und Strafzins nicht nur keine – nicht einmal die Inflation ausgleichende – Rendite bringt, sondern in einigen Fällen sogar noch Geld kostet.
Und dennoch ist Sparen alternativlos. „Der Zinseszinseffekt ist weg, das kann man nur durch mehr Sparen wettmachen“, sagt Baden-Württembergs Sparkassenpräsident Peter Schneider – mit Blick auf die Versorgungslücke, auf die viele Menschen im Alter zusteuern. Denn klar ist: Die Idee, angesichts von ausbleibenden Zinsen bei klassischen Anlageformen ganz aufs Sparen zu verzichten, und all das Geld, was nicht für die Ausgaben des täglichen Bedarfs aufgewendet wird, durch zusätzlichen Konsum zu verbrauchen, ist so fatal wie falsch. Denn im Durchschnitt deckt die gesetzliche Rente etwa 48 Prozent des letzten Bruttoeinkommens ab, um den Lebensstandard im Ruhestand zu halten sind aber mindestens 60 Prozent notwendig.
Vor diesem Hintergrund ist nicht Sparen in jedem Falle schlimmer als schlecht Sparen. Schließlich helfen auch Einlagen auf zinslosen Sparbüchern, die Situation im Alter zu verbessern. Besser ist es natürlich, sein Sparen im Hinblick auf Renditen zu optimieren – und sich am Produktivvermögen der Welt zu beteiligen. Das geschieht in der Regel über Unternehmen und ihre Aktien.
Wenn Erinnerungen an Plüschtiere und Schlüsselanhänger Sparer dazu bringen, sich für schwierige Zeiten zu wappnen und über Alternativen zum Sparbuch nachzudenken, ist der Weltspartag aktueller denn je.