Per Audioguide durchs Auberlehaus
Ab Sonntag gibt es das neue Angebot - Viele Trossinger und Musikstudenten halfen mit
- Ab Sonntag können sich Besucher des Auberlehauses von einem Audioguide durch die Ausstellung führen lassen. Mehrere Monate Arbeit und Engagement stecken in dem Projekt, das es in verschiedenen Sprachen gibt und das neben den Erklärungen zu den Museumsstationen auch mit zusätzlichen Infos und besonderem klanglichen Hintergrund aufwarten kann.
250 Audioguides stehen zur Verfügung, von denen sich 225 im Museum befinden. 50 werden im Kunstwerk B für Stadtführungen bereitgestellt. Wer den Audioguide nutzen will, muss übrigens nicht draufzahlen: Er ist im Eintrittspreis enthalten. Möglich gemacht habe das Projekt der „Neustart Kultur“, in dessen Rahmen das Museum 100 000 Euro Förderung erhielt, berichtet Leiter Volker Neipp. Damit wurden die Toiletten renoviert, neue Server angeschafft - und der Audioguide verwirklicht.
„Ich hätte mir gar nicht ausmalen können, was das bedeutet. Ohne Corona wäre das gar nicht möglich gewesen“, erinnert sich Frank Golischewski an die viele Arbeit, die alle Beteiligten in den Audioguide gesteckt haben. Eigentlich, sagt er, dachte er nur, die Infotafeln im Auberlehaus müssten umformuliert und aufgesprochen werden. „Aber nach einer ersten Leseprobe haben wir gemerkt, dass es so nicht funktioniert.“Zu sperrig seien die schriftlichen Erklärungen gewesen. „Also sind wir jede einzelne Station durchgegangen. Volker Neipp hat dazu erzählt, ich schrieb mit und brachte es danach in Textform“, erzählt Golischewski. Auch das Museumsteam hatte einige Anmerkungen, die in Korrekturdurchgänge mündeten.
Darüber hinaus verrät der Audioguide den Hörern auch, an welcher Stelle sie sich im Auberlehaus befinden und was hier früher war - der Stall zum Beispiel, oder das Nebenzimmer.
Inzwischen sind die Arbeiten, die im Mai begonnen hatten, fertig: Der Audioguide liegt vor, ist bereits auf den Geräten installiert und soll ab Sonntag im Einsatz sein. Die Hörer führt er durch 150 Stationen; insgesamt dauern die Erläuterungen dazu zwei Stunden und 20 Minuten. Schwerpunkte liegen auf der Paläontologie und der Trossinger Stadtgeschichte.
Der Audioguide liegt in mehreren Sprachen vor. Die deutschen Aufzeichnungen übernahmen Frank Golischewski und die professionelle
Sprecherin Sabine Werner. Für die französische Version liehen MarieLouise Burgacher und ihr Sohn Christof ihre Stimmen, ebenfalls mitgeholfen hat Gerard Deleye. Die Sprecher der englischen Fassung sind John Tilt und Kate Ennis, um die Übersetzung kümmerte sich David Robinson. Für eine Kindervariante halfen Ursel Hohner und ihre Kinder aus. Zudem übernahmen Volker Neipp und seine Schwester Anika Neipp den Mundart-Part.
Doch auf dem Audio-Guide gibt es mehr zu hören, als die Stimmen der Sprecher. Am Projekt war auch die Abteilung Musikdesign der Musikhochschule unter Leitung von Florian Käppler beteiligt. Acht Studenten, angeleitet von Jürgen Swoboda, sorgten für den passenden klanglichen Hintergrund. „Für die Paläontologie hört es sich im Hintergrund an wie Filmmusik, das ist sehr gelungen“, findet Golischewski. Volker Neipp ist unter anderem besonders angetan vom Trossinger Heimatlied, mit dem der Audioguide ausklingt.
Generell sei es für die Studenten ein Glückstreffer gewesen, ihre Fähigkeiten am Audioguide ausprobieren zu können. Aber auch vom Museum selbst seien sie beeindruckt gewesen. Golischwewski und Neipp sind überzeugt, dass die Studenten künftig gerne selbst mit Freunden oder Gästen im Auberlehaus vorbeischauen.