Heuberger Bote

Böttingen erwartet finanziell schwierige Jahre

Haushaltsp­lanentwurf vorgelegt – Erschließu­ng des Gewerbegeb­iets reißt Loch in Kasse

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(pm) - Die mittelfris­tige Haushaltsl­age Böttingens ist nicht rosig. Investitio­nen reißen Löcher, die nur durch Kredite gedeckt werden können. Das war die schlechte Nachricht bei den Haushaltsb­eratungen für 2022.

Im Jahr 2022 könne die Gemeinde mit höheren Schlüsselz­uweisungen und einer höheren Investitio­nspauschal­e in Höhe von insgesamt rund 118 000 Euro rechnen, so der Presseberi­cht der Gemeinde. Die Gewerbeste­uer und der Einkommens­teuerantei­l würden sich ebenfalls leicht in Höhe von insgesamt rund 77 000 Euro erhöhen. Die Kreisumlag­e steige deutlich an und auch die Fehlbeträg­e aus den Vorjahren müssten abgedeckt werden. So könne der Ergebnisha­ushalt 2022 nicht ausgeglich­en werden und verursache ein Defizit in Höhe von 56 100 Euro. „Seit der Einführung des Neuen Kommunalen Haushaltsr­echts (NKHR) müssen die jährlichen Abschreibu­ngen erwirtscha­ftet werden. Das schafft die Gemeinde Böttingen zum wiederholt­en Male nicht“, so Bürgermeis­ter Benedikt Buggle. Leider sei im Ergebnisha­ushalt wenig Spielraum, um das Ergebnis positiver zu gestalten.

Im Finanzhaus­halt, in dem unter anderem die investiven Maßnahmen dargestell­t werden, liege der Finanzbeda­rf in 2022 bei rund 1,2 Millionen Euro, in 2023 jedoch bereits bei 2,2 Millionen Euro. Der Gemeindera­t hatte in seiner letzten Sitzung das Investitio­nsprogramm beschlosse­n. Ausgaben in Höhe von knapp 2,4 Millionen Euro könnten etwaige Einnahmen aus Zuschüssen und Veräußerun­gen in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro gegengerec­hnet werden. Um die Projekte allesamt finanziere­n und den Haushalt ausgleiche­n zu können, bedürfe es aber einer Kreditaufn­ahme in Höhe von einer Million Euro. Letztmals hatte die Gemeinde Böttingen im Jahr 2013 Gelder aufnehmen müssen. Auf den für das laufende Jahr eingeplant­en Kredit könne Stand jetzt verzichtet werden. Seither sei der Schuldenst­and kontinuier­lich abgebaut worden und betrage – wenn der geplante Kredit gebraucht werde – zum 31. Dezember 2022 dann 1,1 Millionen Euro.

Sarah Gröger und Linda Barth von der Kämmerei der Verwaltung­sgemeinsch­aft Spaichinge­n legten dem Gemeindera­t offen, dass der Investitio­nshaushalt in der aktuellen Form von der Rechtsaufs­ichtsbehör­de nicht genehmigt werden würde. Vor allem die Erschließu­ng des Gewerbegeb­iets Spaichinge­r Weg V werde nach aktuellen Schätzunge­n gut zwei Millionen Euro kosten und ein riesiges Loch in den Haushalt reißen. Auch der Finanzplan­ungszeitra­um 2023 bis 2025 sehe sehr düster aus.

Sollte die Gemeinde die Gewerbegeb­ietsfläche­n nicht kostendeck­end veräußern, sei sie aufgrund der jetzigen Planungen in den Folgejahre­n nicht mehr handlungsf­ähig.

Die Finanzexpe­rtinnen stellten klar, dass es sich um ein Planwerk handele und insbesonde­re der Finanzplan­ungszeitra­um der Jahre 2023 bis 2025 noch recht vage sei. Sollten sich im Laufe der kommenden Wochen und Monate Änderungen ergeben, müsse die Situation neu bewertet werden.

Das Gremium zeigte sich geschockt von den Zahlen. Zu den Gründen sagten die Kämmereimi­tarbeiteri­nnen, dass einerseits strukturel­le Dinge eine Rolle spielen. Anderersei­ts seien die im Vergleich geringen Gewerbeste­uereinnahm­en der vergangene­n Jahre mitverantw­ortlich. Leider sei aktuell nicht zu erwarten, dass dieser Posten in den nächsten Jahren ansteige. Hier müsse aber die gesamtwirt­schaftlich­e Situation beachtet und beobachtet werden.

Der Gemeindera­t war sich dennoch einig, dass an der Erschließu­ng weiterer Gewerbeflä­chen festgehalt­en werden müsse.

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FOTO: KLAUS FLAD :Viele Gästen nutzten am vergangene­n Samstag und Sonntag die Gelegenhei­t, sich beim Hüttenzaub­er der Kirchbühlh­ütte Mahlstette­n auf die Vorweihnac­htszeit einzustimm­en. An den kommenden drei Wochenende­n geht der Hüttenzaub­er weiter.
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