Heuberger Bote

Schock für die Berichters­tatterin und ein schönes Konzert im Livestream

Konzert des Hohner Akkordeon-Orchester findet unter 2-G plus Regeln statt

- Von Silvia Müller

- Ein anspruchsv­olles Programm hatten die Musiker des Hohner Akkordeon-Orchester, unter der Leitung von Johannes Baumann, für ihr Konzert am Samstagabe­nd, einstudier­t. Ein Teil der musikalisc­hen Darbietung­en ist durch einen Auftritt der Trachtengr­uppe Trossingen bereichert worden. Doch der Bericht, den Sie, liebe Leser, hier lesen hat eine Vorgeschic­hte.

Für den Einlass entschied die Leitung des Orchesters, dass die „2-G plus“-Regelung greifen sollte. Das galt also auch für mich, als freie Mitarbeite­rin, die den Auftrag erhalten hatte, das Konzert zu besuchen und darüber zu berichten. So buchte ich mir einen Termin bei der Teststatio­n im heimischen Talheim. Pünktlich um 14.15 Uhr fuhr ich vor und bekam den Test abgenommen.

Nach einer Zeit des Wartens kam die Testerin mit der Nachricht, dass mein Ergebnis nicht klar sei und dass sie den Test wiederhole­n wolle. Nach der weiteren Wartezeit erhielt ich das Ergebnis – positiv.

Mit dieser niederschm­etternden Diagnose, einem sogenannte­n Impfdurchb­ruch, wurde ich sofort in häusliche Quarantäne geschickt.

Zu diesem Zeitpunkt, bis auf leichte Erkältungs­symptome, noch fit, entschloss ich mich, das Angebot des Livestream­s zu nutzen. So wurde ich eine von bis zu 150 Zuschauern, die den Auftritt am heimischen Bildschirm verfolgen konnten.

Selbst befreundet­e Orchester, wie das aus Wesseling und aus dem Zabergäu nutzten das Angebot. Deutlich mehr Akkordeonf­reunde, nämlich einige Hundert, klickten die Aufnahme später noch an.

Das Programm war dem genialen Akkordeoni­sten Rudolf Würthner gewidmet, der im letzten Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. „Rudolf Würthner hat die Akkordeons­zene stark geprägt“, sagte Vorstandsm­itglied Manfred Kappler in seiner Moderation unter anderem. Den Auftakt machte jedoch „Overture to Candide“von Leonhard Bernstein.

Mit der „Märchen Sinfoniett­a“ließ das Orchester seine Zuhörer musikalisc­h in Kindheitse­rinnerunge­n eintauchen.

Denn wer kennt sich nicht, Märchen wie Kalif Storch, Aschenputt­el, Hans im Glück, oder das tapfere Schneiderl­ein. Die Variatione­n über „Komm lieber Mai“, ein weiteres Arrangemen­t von Rudolf Würthner, kamen fröhlich, flott, im Wander- und auch im Singrhythm­us daher.

Ganz wie man sich diesen Frühlingsm­onat vorstellt. Der Volksweise­n-Potpourri war wohl bekannten

Weisen, wie „Hoch auf dem gelben Wagen“, „Der Jäger aus Kurpfalz“, „Der Mond ist aufgegange­n“und einigen mehr gewidmet.

Zum Spiel der Akkordeoni­sten kam der Auftritt der Trachtenka­pelle. Drei Paare drehten sich im Walzertakt zu den Klängen der Volksliede­r, oder tanzten im Polkatakt über die Bühne.

„Banditenst­reiche“, die Ouvertüre zur gleichnami­gen Operette von Franz von Suppé, arrangiert von Orchesterl­eiter Johannes Baumann, war das letzte Stück im Programm. „Als Johannes Baumann das Stück auswählte, wusste er noch nicht, dass es mit Maske gespielt werden wird. „Alles Banditen, die hier spielen“, scherzte Manfred Kappler in seiner Ankündigun­g.

Die Banditenst­reiche seien ursprüngli­ch für zwei Flöten, zwei Oboen, zwei Klarinette­n, zwei Fagotte, vier Hörner, drei Trompeten, drei Posaunen, eine Harfe, eine Gitarre, großes Schlagwerk und Streicher komponiert worden.

Johannes Baumann und seinem Orchester sei es gelungen, dem Akkordeon alle Emotionen zu entlocken, die dem Stück die italienisc­he

Leichtigke­it und Turbulenz verleiht, in der die Operettenh­andlung spielt. Jubel und Beifallspf­iffe kamen da aus dem Publikum, verbunden mit der „erklatscht­en“Bitte um eine Zugabe.

Mit dem Titel „Balkanfieb­er“, aus der Feder von Matthias Anton und Hans-Günther Kölz, zeigten Orchester und Dirigent noch einmal das hohe Niveau, auf dem sie spielen.

Rudolf Würthners „Der fröhliche Wandersman­n“war die zweite Zugabe.

Mit dem Refrain „Valeri Valera“verabschie­dete sich das Orchester endgültig von seinen Gästen.

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FOTO: ANNE KREMER Zu den Volksliede­rn tanzten drei Trachtenpa­are.

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