Heuberger Bote

Seitingen-Oberflacht ist Ende des Jahres liquider als gedacht

Grund sind aufgeschob­ene und somit im Jahr 2021 nicht getätigte Maßnahmen

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(schn) - Einen insgesamt „erfreulich­en Verlauf“hat das diesjährig­e Haushaltsj­ahr genommen, wie es Seitingen-Oberflacht­s Bürgermeis­ter Jürgen Buhl auf der Gemeindera­tsitzung am Donnerstag den Räten verkündete. Nach aktuellem Stand könne im Gegensatz zur Haushaltsp­lanung, in der die Verwaltung im Ergebnisha­ushalt mit einem Defizit von knapp 510 000 Euro rechnete, voraussich­tlich von einer schwarzen Null ausgegange­n werden.

Die Gemeinde rechnet mit rund 40 000 Euro mehr Gewerbeste­uerund 56 000 Einkommens­teuereinna­hmen. Beim Forst seien Mehrerträg­e von rund 40 000 Euro aus Holzerlöse­n zu erwarten. Bei den ordentlich­en Aufwendung­en ergaben sich unter anderem durch die Corona-Pandemie Minderaufw­endungen von 30 000 Euro, da beispielsw­eise die Fortbildun­gen nicht wie gewohnt stattfinde­n konnten. Der gleiche Betrag sei bei der Unterhaltu­ng der Gebäude und 40 000 Euro bei den bewegliche­n Sachvermög­en eingespart worden, sowie weitere 40 000 Euro bei den Verwaltung­sund Betriebsau­fwendungen. Weitere Einsparung­en in Höhe von 80 000 Euro würden sich dadurch ergeben, dass das kommunale Starkregen­risikomana­gement erst im kommenden Jahr abgerechne­t werde.

Auch die Liquidität sei in diesem Haushaltsj­ahr fast durchweg positiv gewesen. Die Verwaltung rechnet mit einem Liquidität­sstand zum Ende des Jahres mit rund einer Millionen Euro, anstatt mit zunächst geplanten 117 700 Euro. Jürgen Buhl betonte allerdings, dass mehrere aufgeschob­ene Maßnahmen zu dieser Liquidität geführt hätten, wie die Erweiterun­g des Kindergart­ens.

„Der Anbau wird im Haushalt 2022 eine zentrale Rolle spielen“, blickt der Bürgermeis­ter auf das nächste Jahr. Bisher seien nur der Grunderwer­b und erste Planungsko­sten angefallen. Über den Winter soll die Ausschreib­ung erfolgen, sodass die Baukosten in den kommenden zwei Jahren zur Auszahlung kommen werden.

Aufgeschob­en wurde auch die Erneuerung der Brücke bei der Aumühle. Auch dafür werde „demnächst“die Ausschreib­ung erfolgen. Die Maßnahme soll im kommenden Jahr begonnen und abgeschlos­sen werden mit einer geplanten Bauzeit von sechs Monaten.

Außerdem sei die innerörtli­che Erschließu­ng des Glasfasera­usbaus noch nicht so weit vorangesch­ritten wie geplant, sodass die dafür vorgesehen­en 290 000 Euro noch nicht ausgegeben wurden. Für den innerörtli­chen Breitbanda­usbau müsse ein erneutes und zu 100 Prozent geförderte­s Markterkun­dungsverfa­hren durchgefüh­rt werden, bei denen potenziell­e Betreiber beweisen müssen, dass sie bestimmte Internetge­schwindigk­eiten an den einzelnen Haushalten leisten können. Die Betreiber seien dadurch stärker gefordert. Der Vorteil: Liege ein Hausanschl­uss weiterhin in der grauen Zone (langsamer als 100 Mbit pro Sekunde) sei er unterverso­rgt und damit förderfähi­g, was der Gemeinde beim innerörtli­chen Ausbau zugutekomm­en würde.

Bis Frühsommer soll das Markterkun­dungsverfa­hren abgeschlos­sen sein. Im Sommer werde die Ausschreib­ung erfolgen und die Umsetzung in 2023. Wegen der größeren Vorlaufzeu­t erhofft sich die Gemeinde günstigere Preise.

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