Erfolgsserie der Wild Wings durch 2:5-Pleite im Derby beendet
Schwenninger leisten sich zu viele Fehler in der Defensive und kassieren im letzten Drittel drei Tore
Heinz Wittmann
- Die Erfolgsserie der Wild Wings ist beendet: Die Schwenninger Kufencracks haben nach vier Siegen in Folge ausgerechnet im Derby gegen den Tabellenletzten Bietigheim Steelers 2:5 (1:1, 1:1, 0:3) verloren.
Bei den Wild Wings fehlte am Sonntag Verteidiger Johannes Huß, der am Freitag beim 3:2-Sieg in Nürnberg verletzt und damit frühzeitig vom Eis musste. Boaz Bassen besaß die erste gute Torchance der Partie, Steelers-Keeper Sami Aittokallio war aber mit der Fanghand da. Der Bietigheimer Verteidiger Jalen Smereck kassierte zwei Strafminuten. Das Überzahlspiel der Schwäne war jedoch schwach. Dann bekamen die Gastgeber zwei Strafminuten wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Evan Jasper zog ab, SERC-Keeper Marvin Cüpper wehrte ab. In der neunten Minute ging das Ligaschlusslicht allerdings in Front. Es war ein herrlich Pass von Ranford nach innen und Alexander Preibisch lochte aus kurzer Entfernung ein. Die 300 mitgereisten Steelers-Fans jubelten.
Die Schwenninger waren zu weit weg vom Gegner, ließen das Körperspiel
vermissen. Immerhin, Tylor Spink besaß eine gute Ausgleichsschance, Aittokallio war aber auf dem Posten. Dann aber doch das 1:1 für die Hausherren. Alexander Karachun traf aus kurzer Entfernung mit einem Rückhandschuss dem Bietigheimer Goalie durch die Beine. Gerade mal 18 Sekunden waren im zweiten
ANZEIGEN Drittel gespielt, da gingen die „Stählernen“erneut in Front. Es war eine sehenswerte Einzelaktion des Kanadiers Riley Sheen. Die Steelers waren nun spielerisch überlegen. Preibisch vergab jedoch die Möglichkeit, den Tabellenletzten mit 3:1 in Front zu bringen. Cüpper bewahrte die Schwäne nun vor einem höheren Rückstand. Der Schwenninger Schlussmann strahlte hinter seiner teils unsortieren Abwehr viel Ruhe aus und hielt auch gegen Smereck und Robert Kneisler. „Marvin Cüpper!“-Sprechchöre hallten durch die Helios-Arena. In der 28. Minute fiel aus dem Nichts das 2:2. Marius Möchel hatte abgezogen und Ken André Olimb listig abgefälscht, da gab es nichts für Aittokallio zu halten. Constantin Braun startete ein Solo, Endstation war aber der starke Cüpper mit seiner Bierruhe. Ärgerlich zum zweiten Mal am Nachmittag kassierten die Wild Wings zwei Strafminuten wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Die Steelers konnten daraus aber kein Kapital schlagen.
Daniel Pfaffengut vergab zu Beginn des letzten Drittels die Chance auf das 3:2, holte aber immerhin eine Strafe heraus. SERC-Verteidiger Will Weber leistete sich in Überzahl einen tödlichen Fehlpass und Evan Jasper bedankte sich mit dem Treffer zum 3:2 für die Gäste. Tomas Zaborsky bejubelte gleich danach das vermeintliche 3:3 doch der Puck war nicht im Bietigheimer Kasten. „Wir wollen euch kämpfen sehen!“, riefen die SERC-Fans, die mit der Einstellung ihrer Lieblinge nicht zufrieden waren. Und dann erneut ein krassier Fehler in der Schwenninger Abwehr: Maximilian Adam vertändelte hinter dem eigenen Kasten die Scheibe und C.J. Stretch netzte zum 4:2 für Bietigheim ein.
Colby Robak musste nach einem üblen Kniecheck auf die Strafbank und Bietigheim markierte sogar das 5:2 für den Tabellenletzten, der erstmals überhaupt in der DEL einen Auswärtssieg in regulärer Spielzeit einfuhr. Die Siegesserie der Wildschwäne war hingegen beendet. Wild-Wings-Verteidiger John Ramage: „Wir haben heute nicht unser Spiel gespielt. Wir haben viele Fehler in der Defensive gemacht. Bietigheim ist eine schnelle Mannschaft, die haben die Fehler ausgenutzt.“
Tore:
0:1 neunte Minute Preibisch (Ranford, Braun), 1:1 18. Karachun (Turnbull), 1:2 21. Sheen (Jasper), 2:2 28. Olimb (Möchel), 2:3 44. Jasper, 2:4 56. Stretch, 2:5 57. Jasper (Braun, Sheen). Schwenningen acht, Bietigheim vier Minuten. Aleksander Polaczek (Augsburg) und Sean MacFarlan (USA).
2950.
Strafen: Schiedsrichter: Zuschauer: