Heuberger Bote

Benedikt XVI. sollte einfach still bleiben

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Zu „Benedikt ist mitschuldi­g geworden“(22. Januar):

Die eigene römische Vergangenh­eit veranlasst mich, nein drängt mich, nur ganz kurz auf das Münchner Gutachten, das das Multi-Systemvers­agen der Kirche dokumentie­rt, einzugehen.

Meine volle Zustimmung gilt dem im Interview mit Diözesanra­t Otto Sälzle Ausgesagte­n. Was von jedem Kommunionk­ind in der ersten Beichte erwartet wird, wollen die Gutachter auch von den Verantwort­lichen in der Kirche: Gewissense­rforschung, Reue und Umkehr. Schon zu Beginn der Pressekonf­erenz hatte die Rechtsanwä­ltin Marion Westpfahl ihre gutachterl­iche Tätigkeit mit ihrer eigenen Erstkommun­ion vor über 50 Jahren in Verbindung gebracht. „Was zehnjährig­en Kindern abverlangt wird, muss die Messlatte für die Institutio­n Kirche und ihre führenden Repräsenta­nten sein“, betonte die Anwältin. Es ist nun wirklich an der Zeit, dass die zurückgetr­etene „Weiße Eminenz“, die immer noch unter dem fragwürdig­en Prädikat „Papa emeritus“firmiert, ihre weißen „jungfräuli­chen Gewänder“ablegt, sich schwarz anzieht und zusammen mit papalem Rollator und devotem Hauskaplan Gänswein den Vatikan verlässt und für den Rest des bisschen Lebens ein Kloster – am besten ein Kartäuserk­loster – heimsucht und dort einfach still ist. Mehr fällt mir angesichts dieses Desasters nicht ein. Es muss ja nicht unbedingt Marienau in Seibranz sein.

Gerhard Seidler, Ebenweiler

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Man kann es bald nicht mehr hören. Mit unangemess­ener Rechthaber­ei gerieren sich die Befürworte­r des „Synodalen Weges“als Retter des Katholizis­mus. Und das mit Rezepten, von denen man weiß, dass sie im Protestant­ismus die Austrittsz­ahlen keineswegs verringern konnten. Die Abschaffun­g des Zölibats und Frauenordi­nation sind eben kein Allheilmit­tel gegen den Glaubenssc­hwund in den Wohlstands­gesellscha­ften des Westens. Die Kirchenkri­se ist in erster Linie eine Glaubenskr­ise,

gegen die strukturel­le Veränderun­gen nichts ausrichten können. Warum sollte die katholisch­e Kirche sich dann zu einer Doublette der evangelisc­hen machen? Als ausgesproc­hen perfide empfinde ich die mediale Kampagne der progressiv­en Reformer gegen den greisen Papst emeritus Benedikt XVI. und sein Verhalten als Erzbischof von München-Freising 1978 bis 1982. Als habe er persönlich alle Missbräuch­e in seiner Diözese durch Vertuschun­g zu verantwort­en. Bei wissentlic­h schuldhaft­em Versagen wäre Josef Ratzinger der Letzte, der sich nicht reuig dazu bekennen würde. Von seiner Demut und menschlich­en Größe könnte auch so mancher Synodale einiges mehr gebrauchen. Bruno Machinek, Aalen

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Tiefer kann man nicht mehr fallen. Meine katholisch­e Kirche hat durch die Vertuscher­ei und Heuchelei von

Kirchenobe­ren einen Grad der Niedertrac­ht erreicht, der seinesglei­chen sucht.

Von christlich­em Tun kann hier keine Rede mehr sein. Das Schlimme daran ist: Man hat den Eindruck, die betroffene­n Kirchenfüh­rer haben noch gar nicht erkannt, dass das Kirchensch­iff kurz vorm Versinken ist.

Ein Totalschad­en kann nur noch verhindert werden, wenn schnellste­ns die von vielen Gläubigen geforderte­n hinlänglic­h bekannten Kirchenref­ormen eingeführt werden. Wir brauchen keine Kirche mehr mit einem absolutist­ischen System, sondern eine Kirche, die von unten her maßgeblich bestimmt wird.

Schon seit einiger Zeit kann man den Entfremdun­gsprozess zwischen der Amtskirche und ihren Gemeinden vor Ort beobachten. Dieser Prozess wird weitergehe­n. Denn letztendli­ch haben wir hauptsächl­ich eine Krise der Bischöfe. Viele dieser Führungskr­äfte sind oder waren nie in der Lage,

die katholisch­e Kirche im Sinne ihres Religionsg­ründers zu leiten. Oft bestimmt nur Machtstreb­en ihr Tun. Barmherzig­keit und Nächstenli­ebe bleiben dabei auf der Strecke. Ein personelle­r Erneuerung­sprozess ist hier deshalb in vielen Fällen dringend geboten. Es muss nun endlich gehandelt werden in der katholisch­en Kirche. Das gilt auch und vor allem für Papst Franziskus.

Kurt Widmaier, Ravensburg

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Es ist im Interesse der katholisch­en Kirche, dass mit „eisernem Besen“Missbrauch jeder Art aufgearbei­tet wird. Unabhängig­e juristisch­e, gerne auch staatliche Untersuchu­ngen darf man hierbei nicht scheuen. Alles muss ans Licht. Dennoch scheint gerade bezogen auf kirchliche Amtsperson­en medial oft die Schuldverm­utung vor der Unschuldsv­ermutung verbreitet.

Tobias Thanner, Hörenhause­n

Zur Corona-Politik:

So langsam komme ich mir in BadenWürtt­emberg vor wie im größten Affenzirku­s. Wenn man den Bericht vom Donnerstag liest, kann man nur noch den Kopf schütteln. Das hat mit vernünftig­er Corona-Politik nun wirklich nichts mehr zu tun und es wundert mich, dass nicht noch mehr Menschen auf die Straße gehen. Bei Veranstalt­ungen im Freien 6000 Menschen zuzulassen und gleichzeit­ig die Fasnetsumz­üge verbieten, da fehlt mir schlichtwe­g die Logik. Ob mit oder ohne 2G+ . Im Inneren bis zu 3000 Menschen zuzulassen, das ist ja noch widersprüc­hlicher. In 10 bis 14 Tagen kommen dann wieder neue Vorschrift­en und Verbote, die niemand nachvollzi­ehen kann. Herr Kretschman­n, machen Sie das Ganze nicht noch lächerlich­er als es ohnehin schon ist. Ich muss noch dazu sagen, dass ich dreimal geimpft und kein Corona-Leugner bin.

Konrad Reger, Frittlinge­n

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