Stadt will Rudolf-Maschke-Platz weiter aufwerten
Figuren des Brunnens stehen fortan unter Denkmalschutz - Bebauungsplan „Innenstadt“ist Thema im Gemeinderat
- Trossingens Innenstadt soll attraktiver werden. Der Gemeinderat befasste sich in seiner jüngsten Sitzung samt einstimmigem Beschlusses erneut mit dem Bebauungsplan
„Innenstadt“. Laut Stadtverwaltung haben sich durch die umfassenden Stellungnahmen von Öffentlichkeit, Behörden und sonstigen Institutionen „keine grundsätzlichen Änderungen ergeben“. Neu aufgenommen wurde der markante Brunnen
am Rudolf-Maschke-Platz, dessen Bronzefiguren fortan unter Denkmalschutz stehen.
Der Gemeinderat hatte sich bereits im vergangenen Jahr eingehend mit der Thematik auseinandergesetzt. Ziel war es, aus mehr als 20 Bebauungsplänen entlang der Hauptstraße einen einheitlichen zu machen und das Gebiet aufzuwerten. Es geht um die Flächen zwischen Löhrstraße am unteren Kreisverkehr, an Hauptstraße und Rudolf-MaschkePlatz bis hinauf zu Bahnhofstraße und Kreisverkehr an der Theresienkirche sowie die Ernst-Haller-Straße bis Höhe Wilhelmstraße - insgesamt 11,5 Hektar. Dort sollen gleiche Vorgaben geschaffen werden. Die Ansiedlung von Einzelhandel soll gesteuert, die Versorgung in Trossingen langfristig gesichert werden - auf Basis des im Herbst 2019 beschlossenen Einzelhandelskonzepts
Der Plan sieht unter anderem vor, Einzelhandel vor allem entlang der Hauptstraße und des Marktplatzes zu konzentrieren. Am RudolfMaschke-Platz sollen sich zwecks Aufwertung Gastronomen schwerpunktmäßig ansiedeln, gastronomische Betriebe sind jedoch überall im Plangebiet zulässig. In den Erdgeschossen der Gebäude soll Raum für Einzelhandel und Dienstleistungen bleiben - Wohnungen sind nur in den darüberliegenden Geschossen erlaubt. Im vergangenen Mai hatte der Rat beschlossen, den Bebauungsplan „Innenstadt“aufzustellen. Eine Unbekannte in der Gleichung sind laut Plan mehrere „altlastverdächtige Flächen“im Planungsgebiet, die noch nicht weiter untersucht worden seien. Es könne „keine Aussage über Art und Ausmaß einer eventuellen Altlast und damit über die eventuelle künftige Nutzung“getroffen werden.
Um gerade den wenig attraktiven Maschke-Platz einladender zu gestalten, waren dort unter anderem bereits bepflanzte Sitzelemente aufgestellt worden. Die Optik des Platzes bestimmt der Brunnen mit, den der Künstler Wendelin Matt 1984 geschaffen hatte. „Den Brunnentrog könnte man gegebenenfalls mal anders stellen“, sprach Bürgermeisterin Susanne Irion im Rat von der Möglichkeit, zur Belebung des Platzes dort zum Beispiel Wasserspiele zu installieren - in Verbindung mit dem Brunnen. Dazu müsse jedoch zuvor der Schöpfer eine Stellungnahme abgeben.
Der war zur Sitzung des Gemeinderats gekommen. Er habe den Brunnen einst weniger groß anlegen wollen, das Becken habe einen Durchmesser von 8.50 Meter haben sollen, die Stadt jedoch habe es größer haben wollen, so dass es nun knapp zwölf Meter sind. Er habe nur die Säule mit den Figuren gestaltet, betonte Matt. Diese gehören nun zu den Trossinger Denkmälern, der handwerklich ausgeführte Brunnentrog jedoch nicht - was der Stadt eine mögliche Umgestaltung einfacher macht.
Stichwort Denkmalpflege: Im Areal zwischen Rudolf-MaschkePlatz, Dr. Karl-Hohner-Straße und Hauptstraße stand einst eine mittelalterliche Burg, die 1955 in Teilen untersucht worden war. Trotz der dichten Bebauung des Areals könne es sein, dass man bei Eingriffen in den Boden auf Reste der Burg oder des sie umgebenden Walls/Grabens stoße. Deshalb müssten Baumaßnahmen in diesem Areal, die in den Boden eingreifen, mit der archäologischen Denkmalpflege des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart abgestimmt werden.