Zeiser stellt auf Eigenstrom um
Firma aus Emmingen-Liptingen installiert PV-Anlage auf dem Dach
- Die Firma Zeiser wird ihren Energiebedarf künftig großteils aus eigenen Quellen speisen. In ihrem Neubau im Gewerbegebiet Hundsrücken hat das Unternehmen eine große Photovoltaik-Anlage auf dem Dach in Betrieb genommen; außerdem hat sie sich an das Emminger Wärme-Netz angeschlossen.
In beiden Fällen ist das Singener Unternehmem Solarcomplex Kooperationspartner. Solarcomplex betreibt schon länger das Wärmenetz, hat nun als Generalunternehmer die PV-Anlage errichtet und wird sie auch warten und betreuen. Zeiser hofft nun, knapp 400 000 Kilowattstunden (kw/h) Strom auf ihrem Dach zu erzeugen und überwiegend selbst zu nutzen; der Rest fließt ins öffentliche Netz.
Die Entscheidung des Unternehmens auf PV und Biogas zu setzen, hat eine ökologische und eine ökonomische Seite. Die Planung geht von einer Betriebszeit von 20 Jahren aus; Solarcomplex-Chef Bene Müller hob aber hervor, dass sie meist deutlich länger produzieren und sich dann um so mehr rechnen.
Im November 2020 war Spatenstich am neuen Firmensitz an der Friedrich-Wöhler-Straße in Emmingen, und vor gut zwei Wochen wurde die Anlage aufgeschaltet. Beim Wärmenetz trug zusätzlich zum schnellen Entschluss bei, dass dessen Zentrale nur wenige Meter entfernt liegt und die Leitungen bereits im Boden vor dem Neubau lagen, erinnert sich Geschäftsführer Thorsten Tritschler. In der Summe, rechnet er vor, spart Zeiser durch das Konzept künftig 200 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Für Tritschler macht Zeiser auf diese Weise „zwei große Schritte zu mehr Klimaschutz im Unternehmen.“Und er bezieht sich damit auch auf die Klimaziele der neuen Bundesregierung – auch auf lokaler Ebene gebe es Projekte und Akteure, „die Hoffnung machen.“
Die PV-Anlage besteht aus Modulen in einer Gesamtfläche von rund 1600 Quadratmetern. In der großen neuen Halle stehen Maschinen, die rund um die Uhr laufen – dass Zeiser die Produktion nicht ganz auf EigenElektrizität umstellen kann, liegt daran, dass man für die Nacht teure Speicher-Anlagen für tagsüber erzeugten Strom bauen müsste. Geschaltet wird das übrigens vollautomatisch von einer Anlage, die überflüssigen Strom ins Netz einspeist oder, wenn Dach-Energie knapp ist, externen Strom zuschaltet.
Für Bene Müller hat Zeiser damit Vorbildcharakter. Um die Energiewende zu schaffen, müssten noch sehr viel mehr Unternehmen ihre Dächer nutzen – auch in EmmingenLiptingen gebe es zwar viele Flächen mit PV, aber eben auch noch viele ohne. Da seien noch Reserven da.