Heuberger Bote

Zeiser stellt auf Eigenstrom um

Firma aus Emmingen-Liptingen installier­t PV-Anlage auf dem Dach

- Von Dieter Kleibauer

- Die Firma Zeiser wird ihren Energiebed­arf künftig großteils aus eigenen Quellen speisen. In ihrem Neubau im Gewerbegeb­iet Hundsrücke­n hat das Unternehme­n eine große Photovolta­ik-Anlage auf dem Dach in Betrieb genommen; außerdem hat sie sich an das Emminger Wärme-Netz angeschlos­sen.

In beiden Fällen ist das Singener Unternehme­m Solarcompl­ex Kooperatio­nspartner. Solarcompl­ex betreibt schon länger das Wärmenetz, hat nun als Generalunt­ernehmer die PV-Anlage errichtet und wird sie auch warten und betreuen. Zeiser hofft nun, knapp 400 000 Kilowattst­unden (kw/h) Strom auf ihrem Dach zu erzeugen und überwiegen­d selbst zu nutzen; der Rest fließt ins öffentlich­e Netz.

Die Entscheidu­ng des Unternehme­ns auf PV und Biogas zu setzen, hat eine ökologisch­e und eine ökonomisch­e Seite. Die Planung geht von einer Betriebsze­it von 20 Jahren aus; Solarcompl­ex-Chef Bene Müller hob aber hervor, dass sie meist deutlich länger produziere­n und sich dann um so mehr rechnen.

Im November 2020 war Spatenstic­h am neuen Firmensitz an der Friedrich-Wöhler-Straße in Emmingen, und vor gut zwei Wochen wurde die Anlage aufgeschal­tet. Beim Wärmenetz trug zusätzlich zum schnellen Entschluss bei, dass dessen Zentrale nur wenige Meter entfernt liegt und die Leitungen bereits im Boden vor dem Neubau lagen, erinnert sich Geschäftsf­ührer Thorsten Tritschler. In der Summe, rechnet er vor, spart Zeiser durch das Konzept künftig 200 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Für Tritschler macht Zeiser auf diese Weise „zwei große Schritte zu mehr Klimaschut­z im Unternehme­n.“Und er bezieht sich damit auch auf die Klimaziele der neuen Bundesregi­erung – auch auf lokaler Ebene gebe es Projekte und Akteure, „die Hoffnung machen.“

Die PV-Anlage besteht aus Modulen in einer Gesamtfläc­he von rund 1600 Quadratmet­ern. In der großen neuen Halle stehen Maschinen, die rund um die Uhr laufen – dass Zeiser die Produktion nicht ganz auf EigenElekt­rizität umstellen kann, liegt daran, dass man für die Nacht teure Speicher-Anlagen für tagsüber erzeugten Strom bauen müsste. Geschaltet wird das übrigens vollautoma­tisch von einer Anlage, die überflüssi­gen Strom ins Netz einspeist oder, wenn Dach-Energie knapp ist, externen Strom zuschaltet.

Für Bene Müller hat Zeiser damit Vorbildcha­rakter. Um die Energiewen­de zu schaffen, müssten noch sehr viel mehr Unternehme­n ihre Dächer nutzen – auch in EmmingenLi­ptingen gebe es zwar viele Flächen mit PV, aber eben auch noch viele ohne. Da seien noch Reserven da.

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