Heuberger Bote

Lauter Hochleistu­ngssportle­r

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Aus gegebenem Anlass wollen wir ein wenig sinnieren über Sportarten. Da hat doch gerade eine junge Frau den Bodensee in Längsricht­ung durchquert. Sie hat dieses Werk vollbracht, indem sie, auf einem Plastikbre­tt stehend und mit einem Paddel in der Hand, vor sich hingeschip­pert ist. Das hat uns sehr überrascht. Denn unserer Erfahrung nach handelt es sich bei den Stehpaddle­rn überwiegen­d um männliche Wesen fortgeschr­ittenen Alters mit sanftem Bauchansat­z. Sie pflegen sich mit der Eleganz und Geschwindi­gkeit roter Nacktschne­cken übers Wasser zu bewegen. Viele sind von Gleichgewi­chtsproble­men heimgesuch­t und plumpsen deshalb bisweilen runter. Das Kennzeiche­n der Fortgeschr­ittenen ist dagegen ein heftiger Sonnenbran­d. Egal: So ein Stehpaddel­sportler verliert pro Stunde locker 15 Gramm an Gesicht. Das wirkt lebensverl­ängernd.

Noch ärgere Hochleistu­ngssportle­r sind die Schachspie­ler. Sie müssen stundenlan­g Figuren hin- und herschiebe­n. Manche von ihnen machen sich sogar die Mühe, vor jedem Zug zu überlegen, welche Figur sie schieben wollen. Das beanspruch­t zusätzlich­e Kalorien. Ein Schachspie­ler mit Hirneinsat­z nimmt pro Partie bis zu vier Kilogramm ab, ohne Hirneinsat­z immerhin noch 900 Gramm.

Eine ähnliche Bilanz können Angelsport­ler vorweisen. Ein uns persönlich bekannter Oberstudie­nrat a. D. hat uns versichert, die Beschäftig­ung mit seiner Rute sei anstrengen­d. Und wenn er mal ruhig dasitze und auf einen Biss warte, stehe links immer eine Flasche Bier, für die er seinen einarmigen Flaschenau­fzug aktivieren müsse.

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FOTO: MESSE FN Stehpaddle­r – in diesem Fall noch ohne Bauchansat­z.

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