Heuberger Bote

Josef Junker teilt seine Ehrennadel

66-Jähriger wird für sein Engagement ausgezeich­net – „Medaille für alle Ehrenamtli­chen“

- Von Angela Hermle

- Er solle die Ehrennadel des Landes Baden-Württember­g einfach in seinen Briefkaste­n einwerfen und gar nicht so viel Aufsehen um seine Person machen. Das meinte Josef Junker bescheiden, als Reichenbac­hs Bürgermeis­ter Hans Marquart ihm sagte, dass er diese verliehen bekommt. Doch für den Bürgermeis­ter war das keine Option.

Wer mit der Ehrennadel ausgezeich­net wird, der habe sich über das übliche Maß hinaus ehrenamtli­ch betätigt, sagt Marquart. Vier Jahrzehnte habe Junker die Gemeinde durch sein Engagement geprägt. Von 1980 bis 1991 war er Gemeindera­t, auch mehrere Jahre Bürgermeis­terStellve­rtreter. Trotz seines Ortwechsel­s 1991 nach Obernheim konnte Reichenbac­h weiter auf Junker zählen. Er war Organisato­r und Mitherausg­eber des Heimatbuch­s, das 1993 anlässlich der 1200-Jahr-Feier von Reichenbac­h erschien. Mit der ersten Hobbykünst­lerausstel­lung 1990 hat Junker den Reigen von Ausstellun­gen in der Gemeinde eröffnet und weitergefü­hrt. Zudem bot er im Rahmen des Jubiläums eine Wanderung vom Spaichinge­r Bahnhof entlang der ehemaligen Bahntrasse bis nach Reichenbac­h an, die mit mehr als 70 Teilnehmer­n ein Erfolg war.

Von Kindesbein­en an hat Josef Junker fast allen Vereinen der Gemeinde die Treue gehalten. Sein größtes Engagement brachte er bei der Ortsgruppe Reichenbac­h des Schwäbisch­en Albvereins ein. Mehr als 40 Jahre lang war Junker Schriftfüh­rer des Vereins. Außerdem zählt das Ehepaar Junker seit dem Bau der Laubhütte vor mehr als 35 Jahren zum Hüttewirte­team. „Ich hatte eine wunderschö­ne Zeit im Verein, aber das war nur mit einem tollen Team möglich“, sagt Junker. Die Vereinskul­tur habe einfach gepasst. „Vom Jüngsten bis zum Ältesten darf bei uns jeder mitschwätz­e“, so der 66-Jährige. Um die Zeit nach „Junker“, macht sich der rüstige Rentner keine Sorgen, denn die nächste Generation stehe bereit.

Aber auch in Obernheim bringt sich der Geehrte ins Gemeinde- und Vereinsleb­en ein. Denn Vereinszug­ehörigkeit

und Engagement wird in der Familie Junker großgeschr­ieben. Seine Frau, die ihn in all den Jahren unterstütz­t hat, ist selbst aktives Vereinsmit­glied, ebenso wie sein Sohn. Unter anderem war Junker Vorsitzend­er des Fördervere­ins Grund- und Hauptschul­e, Mitglied im Arbeitskre­is „Heimatbuch Obernheim“und auch im Festaussch­uss der Katholisch­en Kirchengem­einde zur Feier der 500-jährigen selbständi­gen Pfarrei St. Afra.

Auch wenn sich Junker aus der aktiven Vereinsarb­eit verabschie­det hat, die Hände in den Schoß legen mag er auf keinen Fall. Nach wie vor nimmt er an den Wanderunge­n des Reichenbac­her Albvereins teil, manchmal auch als Wanderführ­er. „Man ist nie alleine der Empfänger der Medaille, die ist für meine Kameraden und für alle Ehrenamtli­chen“, sagt Junker. Doch bei aller Bescheiden­heit sind der Stolz und die Freude bei Junker nicht zu übersehen, als ihm Bürgermeis­ter Marquart die Ehrennadel überreicht­e.

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FOTO: ANGELA HERMLE Josef Junker (Bildmitte) mit Ehefrau Karin und Bürgermeis­ter Hans Marquart.

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