Heuberger Bote

Megaparty in grün und weiß

Nach nur einem Jahr ist Werder Bremen zurück in der 1. Liga – HSV in Relegation

- Von Lars Reinefeld

(dpa) - Im grün-weißen Jubel-Rausch ließ auch der sonst so coole Ole Werner alle seine Hemmungen fallen. Ausgelasse­n tanzte der Trainer von Werder Bremen nach dem Aufstieg in die Erste Liga mit seinen Spielern im Kreis und kündigte danach eine lange PartyNacht an. „Auch ich werde versuchen, beim Feiern nicht zu enttäusche­n und alles geben“, sagte der Werder-Coach. Der Rasen im Weserstadi­on war da schon lange mit Menschenma­ssen gefüllt. Nach der direkten Rückkehr in die Bundesliga kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

„Jetzt feiern wir drei Tage lang durch“, sagte Torjäger Niclas Füllkrug. „Ich hoffe, die Jungs bekommen das hin. Ich kann das, ich bin schon einmal aufgestieg­en“, sagte der Stürmer. Füllkrug hatte Werder beim den Aufstieg perfekt machenden 2:0 (1:0) gegen Jahn Regensburg früh in Führung gebracht (10. Minute). Marvin Ducksch stellte sechs Minuten nach der Pause endgültig die Weichen in Richtung Erste Liga und ließ die Party im mit 41 000 Zuschauern ausverkauf­ten Weserstadi­on damit frühzeitig beginnen. Ein Jahr nach dem bitteren Abstieg war die Freude grenzenlos.

„Wir sind unheimlich stolz, dass wir den letzten Schritt noch gegangen sind. Wir freuen uns, dass wir den Aufstieg perfekt gemacht haben. Ich bin wirklich extrem überwältig­t“, sagte Ex-Profi Clemens Fritz, der mittlerwei­le als Leiter Profi-Fußball und Scouting in Bremen arbeitet.

Werder folgte damit dem FC Schalke 04, der die Rückkehr bereits vor einer Woche perfekt machte. Der Hamburger SV kämpft in der Relegation gegen den Erstliga-16. Hertha BSC um den letzten freien Platz in der 1. Liga (siehe Kasten; d. Red.).

Schon am Mittag hatten sich die Werder-Fans auf die Partie und die nun anstehende Party eingestimm­t.

Tausende Anhänger hatten sich auf dem Marktplatz versammelt und waren von dort zum Stadion gezogen. Die Mannschaft hatte dagegen versucht, so normal wie möglich mit der Situation umzugehen. Wie bei Sonntagssp­ielen üblich, schliefen die Profis daheim und kamen dann jeder für sich ins Stadion. Auf eine gemeinsame Anreise samt Fan-Empfang hatte Werner bewusst verzichtet. Nichts sollte den Fokus auf das Wesentlich­e stören. Und der Plan ging auf.

Damit krönten die Bremer eine bemerkensw­erte Aufholjagd. Denn die Saison hatte äußerst komplizier­t begonnen. Bis Ende August stand wegen noch zu erzielende­r Transferer­löse nicht fest, mit welchem Kader der damalige Trainer Markus Anfang planen konnte. Dann erschütter­te im November des vergangene­n Jahres die Impfpass-Affäre um Anfang den Verein. Der erst im Sommer geholte Trainer trat wegen eines gefälschte­n Impfzertif­ikates zurück.

Im Nachhinein erwies sich der Skandal um Anfang aber als glückliche Fügung für die Bremer. Denn dessen Nachfolger Werner schaffte es, aus dem Potenzial im Kader endlich eine Einheit zu bilden – und schrieb nun Werder-Geschichte.

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FOTO: CARMEN JASPERSEN/DPA Trainer Ole Werner bekam die Aufstiegs-Bierdusche.

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