Heuberger Bote

Reitturnie­r auf Sparflamme

CHI Donaueschi­ngen findet vom 18. bis 21. August statt, allerdings nur die Dressur

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DONAUESCHI­NGEN (leu) - Das Reitturnie­r in Donaueschi­ngen wird in diesem Jahr auf eine Sparversio­n reduziert. Das heißt, dass vom 18. bis 21. August lediglich Dressurwet­tbewerbe stattfinde­n – die Spring- und Fahrprüfun­gen machen in diesem Jahr Pause. Dazu haben zwei Gründe geführt: Corona und Putin.

Dass der Veranstalt­er Escon Marketing die Turnierdim­ensionen erheblich beschneide­t, hat mit dem zeitlichen Vorlauf zu tun, den ein großes Event wie das Donaueschi­nger CHI hat: Die Entscheidu­ng, das Turnier abzuspecke­n, geht auf den April zurück, als die Corona-Zahlen düsterer aussahen und Russland gerade die Ukraine überfallen hatte. In dieser Situation wollte Escon-Chef Kaspar Funke nicht das volle Risiko eingehen und die Veranstalt­ung wie in normalen Jahren ablaufen lassen. Jetzt soll die Besucherza­hl auf 1800 gedeckelt werden; möglich wären im weitläufig­en Reitstadio­n mehr als 10 000 Gäste. Und vor allem: Kein Springen, kein Fahren, sondern nur Dressur. Aus heutiger Sicht wirkt das seltsam, da andere Sportereig­nisse in vollem Umfang stattfinde­n können.

17 Prüfungen umfasst das viertägige Event nun – im August hat die Veranstalt­ung damit in Europa ein Alleinstel­lungsmerkm­al wenige Tage nach der WM im dänischen Herning. An den Start gehen so genannte Non-Profession­als als auch Berufsreit­erinnen und -reiter wie Junioren und Junge Reiter. Die Resonanz reicht von Großbritan­nien bis in die USA; zugesagt haben Namen wie Schwedin Therese Nilshagen, Helen Langehande­nberg (Billerbeck) oder Isabell Werth (Rheinberg). Am Donnerstag, Freitag und Sonntag bilden je vier Dressurprü­fungen das Programm, am Samstag steht fünf Mal Dressur im Zeitplan.

Das Donaueschi­nger Reitturnie­r hat eine Tradition, die ins Jahr 1954 zurückreic­ht. Jahrzehnte­lang war die Veranstalt­ung mit dem Adelshaus Fürstenber­g verbunden, das aber vor einigen Jahren ausstieg. Nur der offizielle Name (in normalen Jahren) deutet noch auf diese Historie hin: „S.D. Fürst Joachim zu Fürstenber­g Gedächtnis­turnier“– S.D. steht für „Seine Durchlauch­t“. Bereits in den Vor-Corona-Jahren verlor es an Aufmerksam­keit und sportliche­r Bedeutung, andere, höher dotierte Turniere liefen ihm den Rang ab. Es lief stets in der Kategorie „CHI“, was ein Turnier mit mehr als einer Disziplin bezeichnet. In Donaueschi­ngen waren das stets Springen und Dressur, dazu kam ein selten veranstalt­etes Fahrturnie­r für Viererzüge. Das Turnier wird vom Reit- und Fahrverein Schwenning­en zusammen mit der Reitsport-Marketingf­irma Escon-Marketing veranstalt­et.

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FOTO: IMAGO/STEFAN LAFRENTZ Auch in Donaueschi­ngen dabei: Isabell Werth, hier beim Schafhof Dressurfes­tival in Kronberg.

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