Schura will halbe Million Euro in Projekte stecken
Ortschaftsrat für „große Lösung“beim Notausgang der Kellenbachhalle – Abriss des Feuerwehrmagazins
- Auf eine knappe halbe Million Euro beläuft sich der Investitionsbedarf für Projekte in Schura im kommenden Jahr, genau 495 800 Euro - vergleichbar überschaubare finanzielle Dimensionen angesichts der Gesamthaushaltslage in Trossingen und der stark steigenden Verschuldung der Stadt. Der Ortschaftsrat befasste sich am Montagabend mit der Mittelanmeldung fürs Haushaltsjahr 2023 der Gesamtstadt. Vorgesehen sind Arbeiten in unter anderem Kellenbachhalle, Grundschule und Kindergarten.
Für die Halle sind 20 000 Euro für die allgemeine Unterhaltung vorgesehen, 30 000 Euro für Austausch Gläser und Geländer sowie Brandschutz und 100 000 Euro für den Bau eines Fluchtwegs; für die Kellenbachschule 27 000 Euro für Gebäudeunterhaltung, 11 800 Euro für neue Möbel in den Klassenzimmern sowie 50 000 Euro Planungskosten für die Generalsanierung der Grundschule. Beim Schuraer Rathaus sind 12 000 Euro für Unterhaltungskosten sowie 15 000 Euro für eine Nutzungsänderung veranschlagt, beim Kindergarten 20 000 Euro für Gebäudeunterhaltung sowie 85 000 Euro zur Sanierung des ersten Toilettenraums - der zweite soll 2024 folgen für 90 000 Euro. Bei den baulichen Anlagen aufgeführt sind 95 000 Euro für den Parkplatz Zufahrt Kindergarten im Zusammenhang mit dem Abriss des alten Feuerwehrmagazins, bei Zuschüssen von 28 500 Euro, sowie insgesamt 30 000 Euro für Espachstraße/Erweiterung Gehweg sowie den Bau eines Fußwegs beim Friedhof. Ob der Gemeinderat grünes Licht für sämtliche Mittel gibt oder zwecks Sparens den Rotstift ansetzt, wird sich bei den Haushaltsberatungen
im Herbst erweisen.
Zu den Punkten im einzelnen: Zum notwendigen Bau eines Notausgangs in der Kellenbachhalle waren sich Ortsvorsteher Wolfgang Schoch und die Ortschaftsräte einig, dass es „nur eine große Lösung geben“könne und „keine Billiglösung - wenn wir etwas umbauen, dann gleich richtig“. Aus Gründen der Sicherheit sei ein zweiflügeliger Notausgang direkt gegenüber des Haupteingangs „die sinnvollste Variante“. Bei einem Notausgang an einer der Giebelseiten, wie es im Gemeinderat vorgeschlagen worden sei, „bestünde die Gefahr, dass diese Lösung aufgrund der vorhandenen Zwischenwand später unter Umständen als nicht mehr ausreichend angesehen werden könnte und nachgerüstet werden müsste - was zu weiteren hohen Kosten führen würde“. Maßstab müsse sein, „dass ein Sportunterricht
in einer mittels Zwischenwand zweigeteilten Halle mit zwei Schulklassen beziehungsweise abends und an den Wochenenden mit zwei Mannschaften sowie eine ordnungsgemäße Durchführung von Schulveranstaltungen mit bis zu 450 Personen gewährleistet sein muss“.
Kosten verursacht auch die Nutzungsänderung des Rathauses Schura. Laut Schoch war bei der Brandschutzprüfung festgestellt worden, dass es seit dessen Erstbezug anno 1848 keine Nutzungsänderung mehr gegeben habe. Diese sei jedoch baurechtlich vorgeschrieben und werde von der Bauverwaltung mit rund 15 000 Euro veranschlagt. Weitere Kosten könnten laut Schoch durch eine Nachrüstung des Gebäudes zwecks Brandschutzes entstehen - so müsse eventuell eine Fluchttreppe vom Obergeschoss gebaut werden. Der Ortsvorsteher gab bekannt, dass das
Regierungspräsidium Freiburg Mittel zum Abriss des ehemaligen, baufälligen Feuerwehrgerätehauses bewilligt habe; es war im Jahr 1900 gebaut worden und steht nicht unter Denkmalschutz. Mit dem Abriss könnte noch in der zweiten Jahreshälfte 2022 begonnen werden, so Schoch. Im Gebäude befänden sich noch ein alter Hydrantenwagen aus Holz aus den 1920er-Jahren sowie weitere Gerätschaften, die anderweitig untergebracht werden müssten. Die Parkprobleme am benachbarten evangelischen Kindergarten hätten mit den veränderten Öffnungszeiten nachgelassen, „das frühere Chaos besteht nicht mehr“. Von daher gebe es nun „mehr Spielraum für eine ansprechendere Gestaltung“des frei werdenden Feuerwehrareals. Ihm sei wichtig, „die Umgebung mit der selten historischen Bausubstanz in der Gesamtgestaltung mit einzubeziehen und dabei die nachbarschaftlichen Belange ebenso zu berücksichtigen“.
Mittel für die Ortschaftsverwaltung angemeldet habe er für unter anderem den Blumenschmuckwettbewerb in Schura, eine Einwohnerversammlung mit Eintopfessen, über deren Umsetzung im Oktober entschieden werden soll, sowie die Organisation des wegen der Pandemie bereits zwei Mal ausgefallenen Ostbaartreffens: 2023 sollen sich nun Vertreter der Gemeinden Schura, Durchhausen, Gunningen. Talheim, Seitingen-Oberflacht und Hausen ob Verena in dem Trossinger Teilort treffen.
Schoch gab bekannt, dass der Ortschaftsrat in nicht öffentlicher Sitzung einem Bauantrag der Firma Transgourmet Deutschland, Neuenbühlstraße 4, zugestimmt habe. Diese wolle am Standort Schura eine Lagerhalle vergrößern.