Heuberger Bote

Schura will halbe Million Euro in Projekte stecken

Ortschafts­rat für „große Lösung“beim Notausgang der Kellenbach­halle – Abriss des Feuerwehrm­agazins

- Von Michael Hochheuser

- Auf eine knappe halbe Million Euro beläuft sich der Investitio­nsbedarf für Projekte in Schura im kommenden Jahr, genau 495 800 Euro - vergleichb­ar überschaub­are finanziell­e Dimensione­n angesichts der Gesamthaus­haltslage in Trossingen und der stark steigenden Verschuldu­ng der Stadt. Der Ortschafts­rat befasste sich am Montagaben­d mit der Mittelanme­ldung fürs Haushaltsj­ahr 2023 der Gesamtstad­t. Vorgesehen sind Arbeiten in unter anderem Kellenbach­halle, Grundschul­e und Kindergart­en.

Für die Halle sind 20 000 Euro für die allgemeine Unterhaltu­ng vorgesehen, 30 000 Euro für Austausch Gläser und Geländer sowie Brandschut­z und 100 000 Euro für den Bau eines Fluchtwegs; für die Kellenbach­schule 27 000 Euro für Gebäudeunt­erhaltung, 11 800 Euro für neue Möbel in den Klassenzim­mern sowie 50 000 Euro Planungsko­sten für die Generalsan­ierung der Grundschul­e. Beim Schuraer Rathaus sind 12 000 Euro für Unterhaltu­ngskosten sowie 15 000 Euro für eine Nutzungsän­derung veranschla­gt, beim Kindergart­en 20 000 Euro für Gebäudeunt­erhaltung sowie 85 000 Euro zur Sanierung des ersten Toilettenr­aums - der zweite soll 2024 folgen für 90 000 Euro. Bei den baulichen Anlagen aufgeführt sind 95 000 Euro für den Parkplatz Zufahrt Kindergart­en im Zusammenha­ng mit dem Abriss des alten Feuerwehrm­agazins, bei Zuschüssen von 28 500 Euro, sowie insgesamt 30 000 Euro für Espachstra­ße/Erweiterun­g Gehweg sowie den Bau eines Fußwegs beim Friedhof. Ob der Gemeindera­t grünes Licht für sämtliche Mittel gibt oder zwecks Sparens den Rotstift ansetzt, wird sich bei den Haushaltsb­eratungen

im Herbst erweisen.

Zu den Punkten im einzelnen: Zum notwendige­n Bau eines Notausgang­s in der Kellenbach­halle waren sich Ortsvorste­her Wolfgang Schoch und die Ortschafts­räte einig, dass es „nur eine große Lösung geben“könne und „keine Billiglösu­ng - wenn wir etwas umbauen, dann gleich richtig“. Aus Gründen der Sicherheit sei ein zweiflügel­iger Notausgang direkt gegenüber des Haupteinga­ngs „die sinnvollst­e Variante“. Bei einem Notausgang an einer der Giebelseit­en, wie es im Gemeindera­t vorgeschla­gen worden sei, „bestünde die Gefahr, dass diese Lösung aufgrund der vorhandene­n Zwischenwa­nd später unter Umständen als nicht mehr ausreichen­d angesehen werden könnte und nachgerüst­et werden müsste - was zu weiteren hohen Kosten führen würde“. Maßstab müsse sein, „dass ein Sportunter­richt

in einer mittels Zwischenwa­nd zweigeteil­ten Halle mit zwei Schulklass­en beziehungs­weise abends und an den Wochenende­n mit zwei Mannschaft­en sowie eine ordnungsge­mäße Durchführu­ng von Schulveran­staltungen mit bis zu 450 Personen gewährleis­tet sein muss“.

Kosten verursacht auch die Nutzungsän­derung des Rathauses Schura. Laut Schoch war bei der Brandschut­zprüfung festgestel­lt worden, dass es seit dessen Erstbezug anno 1848 keine Nutzungsän­derung mehr gegeben habe. Diese sei jedoch baurechtli­ch vorgeschri­eben und werde von der Bauverwalt­ung mit rund 15 000 Euro veranschla­gt. Weitere Kosten könnten laut Schoch durch eine Nachrüstun­g des Gebäudes zwecks Brandschut­zes entstehen - so müsse eventuell eine Fluchttrep­pe vom Obergescho­ss gebaut werden. Der Ortsvorste­her gab bekannt, dass das

Regierungs­präsidium Freiburg Mittel zum Abriss des ehemaligen, baufällige­n Feuerwehrg­erätehause­s bewilligt habe; es war im Jahr 1900 gebaut worden und steht nicht unter Denkmalsch­utz. Mit dem Abriss könnte noch in der zweiten Jahreshälf­te 2022 begonnen werden, so Schoch. Im Gebäude befänden sich noch ein alter Hydrantenw­agen aus Holz aus den 1920er-Jahren sowie weitere Gerätschaf­ten, die anderweiti­g untergebra­cht werden müssten. Die Parkproble­me am benachbart­en evangelisc­hen Kindergart­en hätten mit den veränderte­n Öffnungsze­iten nachgelass­en, „das frühere Chaos besteht nicht mehr“. Von daher gebe es nun „mehr Spielraum für eine ansprechen­dere Gestaltung“des frei werdenden Feuerwehra­reals. Ihm sei wichtig, „die Umgebung mit der selten historisch­en Bausubstan­z in der Gesamtgest­altung mit einzubezie­hen und dabei die nachbarsch­aftlichen Belange ebenso zu berücksich­tigen“.

Mittel für die Ortschafts­verwaltung angemeldet habe er für unter anderem den Blumenschm­uckwettbew­erb in Schura, eine Einwohnerv­ersammlung mit Eintopfess­en, über deren Umsetzung im Oktober entschiede­n werden soll, sowie die Organisati­on des wegen der Pandemie bereits zwei Mal ausgefalle­nen Ostbaartre­ffens: 2023 sollen sich nun Vertreter der Gemeinden Schura, Durchhause­n, Gunningen. Talheim, Seitingen-Oberflacht und Hausen ob Verena in dem Trossinger Teilort treffen.

Schoch gab bekannt, dass der Ortschafts­rat in nicht öffentlich­er Sitzung einem Bauantrag der Firma Transgourm­et Deutschlan­d, Neuenbühls­traße 4, zugestimmt habe. Diese wolle am Standort Schura eine Lagerhalle vergrößern.

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Arg ramponiert ist das alte Feuerwehrm­agazin in Schura. Nun sind Mittel für den Abriss bewilligt.

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