Fahrräder am Schulzentrum werden nicht überdacht
Grund ist starker Anstieg der Kosten – Auch bei Realschulerweiterung und Ganztagsgebäude Kostenplus
(hoc) - Das Schulzentrum bekommt vorerst keine Überdachung der Fahrradständer. Das hat der Trossinger Gemeinderat einstimmig beschlossen. Grund war eine enorme Kostensteigerung von ursprünglich berechneten 336 000 Euro für ein neues Technikgebäude und überdachte Stellplätze auf nun geschätzte 470 000 Euro.
Das Thema hatte den Gemeinderat bereits wiederholt beschäftigt schließlich geht es um, angesichts einer von nicht allen als notwendig erachteten Überdachung von Fahrradstellplätzen am neuen Ganztagesgebäude, enorme Kosten. Die waren nun erneut in die Höhe geschossen: Wegen der steigenden Baupreise hatte der Rat zwischenzeitlich eine Überdachung von nur einem Drittel der Stellplätze ins Auge gefasst. Doch eine aktuelle Kostenberechnung kam auch für diese Variante auf 470 000 Euro - den stark gestiegenen Kosten für Holz und Stahl geschuldet.
Die Stadtverwaltung ermittelte daraufhin die Kosten für das Technikgebäude - ohne Überdachung der Fahrradstellplätze, jedoch mit Fundamenten, so dass in Sachen Dach nachgerüstet werden könnte. Kostenfaktor dafür: 350 000 Euro. Die Verwaltung schlug nun vor, zunächst das Technikgebäude auszuschreiben - ohne Fahrradüberdachung. „Wenn wir dann halbwegs im ursprünglich geplanten Kostenrahmen liegen bei der Vergabe, könnten wir das Dach mitmachen“, sagte Bürgermeisterin Susanne Irion im Rat - dann könnte auch die Überdachung für ein Drittel der Plätze ausgeschrieben werden. Der veranschlagte Kostenrahmen dürfte in diesem Fall um maximal 20 Prozent überschritten werden. Wie Hauptamtsleiter Ralf Sulzmann nach einem Telefonat parallel zur Ratssitzung mitteilte, habe sich Udo Kohler, Leiter der Realschule, für „so viel Überdachung wie möglich“ausgesprochen.
Die Gesamtkosten Erweiterung Realschule und Mensa/Ganztagesgebäude belaufen sich laut Verwaltung ohne Technikgebäude/Überdachung auf rund 13,7 Millionen Euro. Beim Start des Großprojekts war man Mitte 2019 von Kosten von 12,3 Millionen Euro ausgegangen. Diese Kostensteigerung von etwa elf Prozent sei neben Änderungswünschen in erster Linie der „außergewöhnlichen Kostensteigerung der letzten zwei Jahre geschuldet, die in dieser Form nicht vorherzusehen war.