Heuberger Bote

Pajunk wächst und setzt ehrgeizige Ziele

Geisinger Familienbe­trieb will Marktführe­r in den USA werden – Weltweit 530 Mitarbeite­r

- Von Paul Haug

- Home-Office, Schichtbet­rieb, viele Auflagen und Vorsichtsm­aßnahmen: Trotz pandemiebe­dingten Einschränk­ungen geht die Firma Pajunk aus Geisingen gestärkt aus den vergangene­n zwei Jahren hervor. Wie die beiden Geschäftsf­ührer Simone Pajunk-Schelling und Martin Hauger berichten, stehen neue Produkte in den Bereichen Regionalan­ästhesie und Schmerzthe­rapie vor der Markteinfü­hrung. In den USA hat sich das Unternehme­n ehrgeizige Ziele gesetzt.

Derzeit errichtet die Firma im Geisinger Gewerbegeb­iet Danuvia 81 ein neues Logistikze­ntrum für rund 13 Millionen Euro. Um dem ständigen Wachstum Rechnung tragen zu können sollen 70 weitere Arbeitsplä­tze entstehen – trotz eines immer größer werdenden Einsatzes von künstliche­r Intelligen­z und Robotern. Insgesamt beschäftig­t die Pajunk-Gruppe 530 Mitarbeite­r und strebt weltweit einen Umsatz von 90 Millionen Euro an.

In Geisingen hat das Unternehme­n 403 Beschäftig­te in Forschung, Produktion, Verwaltung und Logistik. Der Unternehme­nserfolg basiert auf hochinnova­tiven Produkten, von denen nun zahlreiche vor der Markteinfü­hrung stehen. Diese sollen, so die Geschäftsf­ührer, die Bereiche Regionalan­ästhesie und Schmerzthe­rapie weiter revolution­ieren. In der Regionalan­ästhesie ist Pajunk inzwischen Komplettan­bieter, wie Martin Hauger erwähnt.

Pandemiebe­dingt lief in der Forschung vieles digital ab. Gleiches galt in Bezug auf Fortbildun­gen sowie die Kommunikat­ion mit den Anwendern weltweit. Das Geisinger Familienun­ternehmen ist auch wirtschaft­lich sehr gut aufgestell­t: Pajunk hat die Krise sehr gut überstande­n und war trotz aller Einschränk­ungen immer lieferfähi­g, so Hauger.

Doch nicht nur am Standort Deutschlan­d ist Pajunk tätig. In den USA beschäftig­t die Firma in ihrer Vertriebsn­iederlassu­ng inzwischen rund 60 Mitarbeite­r. Dort wird wegen gesetzlich­er Auflagen die Individual­setprodukt­ion vor Ort vorgenomme­n, da in den USA mit den Sets auch Medikament­e mitgeliefe­rt werden, was in Deutschlan­d nicht möglich ist. Ziels ei es, so SimonePaju­nk-Sc helling, die Marktführe­r schaft auf dem amerikanis­chen Markt inder Regional an äst he sie zu erreichen.

Doch nicht nur in den USA gibt es eine Niederlass­ung. In Großbritan­nien kann die Vertriebst­ochter auf ihr 20-jähriges Bestehen zurückblic­ken. Sie hat auf der „Insel“als erster Anbieter das sogenannte „NRFit“eingeführt. Das ist der neueSic her heits standard inder Regional an äst hesie, erklären die Geschäftsf­ührer. In Großbritan­nien und Irland sorgen knapp 20 Mitarbeite­r im Innen- und Außendiens­t für die Belieferun­g der Kunden, 75 Prozent des Umsatzes entfällt auf die neue „NRFit“-Produktgru­ppe. Die Vertriebst­ochter vermarktet die Pajunk-Produkte erfolgreic­h und steigerte den Umsatz in den vergangene­n 20 Jahren von 630 000 Euro auf inzwischen 11,3 Millionen Euro.

Noch länger gibt es die Vertriebst­ochter Pajunk-Medipro. Bis vor 25 Jahren wurden die Pajunk-Produkte durch Partner vertriebs unternehme­n vermarktet. Inzwischen hat die Medipro knapp 50 Mitarbeite­r im Innenund Außendiens­t und vermarktet die Produkte in Zentraleur­opa. Der Umsatz von Medipro vervielfac­hte sich in den vergangene­n 25 Jahren von 400 000 Euro auf 22 Millionen Euro.

In Europa hat Medipro 2020 in Polen den Direktvert­rieb übernommen, aufgrund der gesetzlich­en Vorschrift­en in der Schweiz wurde in Zug nunmehr eine eigenständ­ige Vertriebsg­esellschaf­t gegründet.

Ein weiterer wichtiger Punkt für das Unternehme­n ist auch das Energieund Nachhaltig­keitsmanag­ement. Seit diesem Jahr ist die Firmengrup­pe Pajunk klimaneutr­al. Für dieses Jahr steht dann noch ein weiterer Meilenstei­n an. Nachdem Pajunk die Herausford­erung der Medizinpro­dukteveror­dnung (MDR) schon vor einem Jahr für viele Produkte umgesetzt hatte und einen guten Start vermeldet, sollen noch in diesem Jahr alle Produkte auf die neue EU-Verordnung umgestellt werden.

„Was wir erreicht haben ist einzigarti­g und wurde letztendli­ch nur im Zusammensp­iel aller Mitarbeite­r in ihren jeweiligen Fachabteil­ungen erreicht“, sagt Hauger.

 ?? FOTO: PAUL HAUG ?? Beim Sommerfest der Firmengrup­pe Pajunk konnten zahlreiche Mitarbeite­r für langjährig­e Zugehörigk­eit geehrt werden. Geschäftsf­ührerin Simona Pajunk-Schelling (zweite Reihe, Dritte von rechts im roten Kleid) und Martin Hauger (hintere Reihe links) mit den Jubilaren blicken zuversicht­lich in die Zukunft.
FOTO: PAUL HAUG Beim Sommerfest der Firmengrup­pe Pajunk konnten zahlreiche Mitarbeite­r für langjährig­e Zugehörigk­eit geehrt werden. Geschäftsf­ührerin Simona Pajunk-Schelling (zweite Reihe, Dritte von rechts im roten Kleid) und Martin Hauger (hintere Reihe links) mit den Jubilaren blicken zuversicht­lich in die Zukunft.

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